Samstag, August 27, 2011

Phil Collins - Papa was a rolling stone

Donnerstag, August 25, 2011

guardian.co.uk - The downside of sex with Neanderthals


The downside of sex with Neanderthals

Some modern humans carry immune genes that originated in Neanderthals and a related species. But these genes may have come at a price

Model of a Neanderthal man 
Interbreeding with Neanderthals (above) and Denisovans may have brought short-term health benefits but long-term problems. Photograph: Chris Howes/Alamy

One question seemed to hang in the air more than any other when scientists first turned the powerful techniques of modern genetics on the fragile and damaged remains of ancient humans: did we or didn't we? Have sex with them, that is.

The answer came after years of painstaking work, when material extracted from the leg of a Neanderthal and the fingerbone of a Denisovan, an apparent sister species, yielded readable DNA. It turned out that most of us have some of their genes. The Neanderthals contributed up to 4% of modern Eurasian genomes, while the Denisovans contributed roughly 4-6% of modern Melanesian genomes. That doesn't happen by holding hands.

And so the scene was set. Hundreds of thousands of years ago, early humans in Africa split into several groups, among them Homo sapiens, Neanderthals and their apparent....

Dienstag, August 16, 2011

«Der Kapitalismus zerstört sich selbst»

Tages Anzeiger Online 15.08.2011
Wirtschaft
«Der Kapitalismus zerstört sich selbst»

Von Philipp Löpfe

Die Ungleichgewichte zwischen Superreichen und Mittelstand in den westlichen Industriestaaten werden zu einer Gefahr für Marktwirtschaft und Demokratie. Es gibt nur ein Rezept.

«US-Konzerne horten Geld», schreibt die «NZZ» heute im Wirtschaftsteil und fügt dann eine eindrückliche Liste an, welche Firmen auf wie grossen Geldbergen sitzen. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: US-Unternehmen horten derzeit rund 2000 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandprodukt der USA im Jahr 2010 betrug rund 14 Billionen Dollar, also rund siebenmal soviel. «Amerikanische Firmen haben so viel Geld in ihren Kassen wie noch nie zuvor», stellt die «NZZ» lakonisch fest.
In der «New York Times» von heute Montag stellt der legendäre Investor Warren Buffett heute ebenfalls eine Rechnung an: «Die Superreichen zahlen 15 Prozent Steuern auf dem grössten Teil ihres Einkommens und sie zahlen praktisch keine Lohn-Nebenkosten», schreibt er. «Ganz anders sieht die Lage für die Mittelschicht aus: Sie zahlt typischerweise zwischen 15 und 25 Prozent Steuer auf ihrem Einkommen und dazu gesellt sich zusätzlich eine kräftige Portion Lohn-Nebenkosten.» Die Superreichen sind in den letzten 20 Jahren gemäss Buffett extrem gut gefahren. Seit 1992 hat sich ihre Steuerbelastung von durchschnittlich 29,2 Prozent auf 21,5 Prozent verringert, obwohl sich das steuerbare, jährliche Einkommen der 400 Reichsten auf unglaubliche 227,4 Millionen Dollar im Durchschnitt erhöht hat.

Dramatischer Einbruch
In einem Video-Interview mit dem «Wall Street Journal» analysiert der Star-Ökonom Nouriel Roubini den Zustand der westlichen Industriestaaten. Wegen einer massiven Umverteilung des Wohlstandes zugunsten der Superreichen sei die Nachfrage in den westlichen Industriestaaten zusammengebrochen. Der Einbruch sei so dramatisch, dass wir Glück gehabt hätten, nicht bereits jetzt in eine Depression abgerutscht zu sein, sagt Roubini und prophezeit im besten Fall lange Jahre einer schmerzhaften Stagnation.
In den letzten Wochen haben sich die Erwartungen an die Zukunft der Ökonomen dramatisch verändert. Die neue Einschätzung lautet: Die USA stehen unmittelbar vor einem Rückfall in die Rezession, einem Double Dip, in Europa wird das Wirtschaftswachstum ebenfalls zum Stillstand kommen. Nicht nur die üblichen Problemländer verharren in ihrem Schlamassel. Auch in Frankreich herrscht de facto Null-Wachstum, der deutsche Wirtschaftsboom ist bereits vorbei. Allein im Juni ist die industrielle Produktion der Eurozone gegenüber dem Vormonat durchschnittlich um 0,7 Prozent eingebrochen. «Wir haben eine neue Gefahrenzone betreten», warnt auch der Präsident der Weltbank, Robert Zoellick.

Unmögliches Rezept
Vereinfacht gesagt sieht die Lage der westlichen Industriestaaten derzeit wie folgt aus: Konzerne und Superreiche haben in den letzten Jahrzehnten ungeheure Vermögen angehäuft und profitieren heute von tieferen Löhnen, billigem Geld und sinkenden Steuern. Der Mittelstand hingegen blutet aus: Die Löhne sinken, die Wohnkosten und die Steuerbelastung steigen. Das Resultat ist eine einbrechende Nachfrage, die im Begriff ist, in eine Verelendungsspirale zu münden. Dieses Phänomen ist Ökonomen bestens bekannt, sei es als «Liquiditätsfalle» oder als «Balance Sheet Recession».
Vermeintliche Freunde des Kapitalismus, Liberale und Konservative, wollen mit Sparen und Steuersenken der Liquiditätsfalle entrinnen. Das kann unmöglich zum Erfolg führen. Wie soll bei fallenden Löhnen und steigender Arbeitslosigkeit Nachfrage entstehen? Und weshalb sollten Unternehmen investieren, wenn keine Nachfrage besteht?

Massive Umverteilung
Der Weg aus der Liquiditätsfalle sieht anders aus: Kurzfristig muss mit sinnvollen Investitionsprogrammen in Infrastruktur und Bildung Nachfrage geschaffen werden, um Massenarbeitslosigkeit und Deflation zu verhindern. Gleichzeitig muss der Lohnzerfall der Mittelschicht gestoppt werden. Um zu verhindern, dass die Staatsschulden ausser Kontrolle geraten, muss die massive Umverteilung zugunsten der neuen Oligarchie wieder rückgängig gemacht werden. Das geht nur – wie es auch Buffett fordert – mit einer Erhöhung der Steuern für Superreiche.
All dies ist keine Frage der Ideologie mehr und es geht auch nicht um Fairness oder Moral. Wer das System retten will, muss jetzt handeln. «Die Märkte funktionieren nicht mehr», sagt Roubini. «Der Kapitalismus ist im Begriff, sich selbst zu zerstören.»
Dieser Artikel wurde seit seiner Publikation verändert: Das BIP der USA betrug im Jahr 2010 rund 14 Billionen Dollar, also rund siebenmal mehr als die Cash-Reserven der US-Unternehmen.

Samstag, August 13, 2011

Was hat Blocher gegen seine Klasse?

Was hat Blocher gegen seine Klasse?

Von Peter Schneider. Aktualisiert am 18.05.2011
Können Sie mir bitte erklären, wie ein Mensch dazu kommt, seine eigene Klassenzugehörigkeit fortlaufend zu verunglimpfen? Ich spreche von Herrn Blocher, der doch permanent über die «Classe politique» und die «Elite» herzieht. Meines Erachtens gehört er doch zu beiden. Oder irre ich mich? G.H.

Liebe Frau H.
Sie irren sich nicht. Aber Sie liegen falsch, wenn Sie meinen, dieser Selbstwiderspruch könnte sich als Argument gegen die SVP verwerten lassen. Er ist vielmehr das Erfolgsgeheimnis von Blocher und seiner SVP: Logische Konsistenz ist etwas für Verlierer. Man muss diese Inkonsistenz allerdings auch souverän zelebrieren. Einfach nur in CVPManier die Positionen wechseln wie ein aufgescheuchtes Huhn macht den Wählern keinen Eindruck. Die UBS zerschlagen und dann als Holding wieder zusammenbauen? So wächst zusammen, was zusammengehört. Protektionistische Landwirtschaftssubventionen und neoliberale Wirtschaftspolitik – was dagegen? Ein Milliardär als Anwalt des kleinen Mannes – wer sonst? Bildung ist die wichtigste Ressource unserer rohstoffarmen Schweiz: Ergo brauchen wir mehr Leute wie Paul Accola im Nationalrat. Minarette sind gefährlicher als Atomkraftwerke – warum eigentlich nicht? Ist doch mal ein origineller Ansatz. Aber weniger Atomkraft durch weniger Zuwanderung ist auch lustig. Schluss mit der Abzockerei einheimischer KMU durch polnische und rumänische Billigarbeiter!

Unlogisch? Ach ja? Dann heul doch! Souverän ist, wer sich um sein Geschwätz von gestern nicht kümmern muss. Und um Argumente erst recht nicht. Was kümmert mich der «zwanglose Zwang des besseren Arguments» ( Jürgen Habermas), wenn ich mir richtige Propaganda leisten kann?
Die Kaderpartei SVP hat das erreicht, wovon die kulturrevolutionäre Fraktion der Achtundsechziger nur träumen konnte: die Massen. Was aus dem Munde linksradikaler Studenten, die vor den Werkstoren langfädige Flugblätter verteilten, nicht sehr überzeugend klang, wird zur faszinierenden Heilsbotschaft, wenn es der Fabrikbesitzer selbst verkündet: die Abschaffung des Staates. Jetzt sind es die linke Elite, die «Classe politique», die Intellektuellen, kurz: die alten Staatsfeinde, die den Staat gegen seinen Verächter verteidigen. Kein Wunder, denn die hängen ja alle an seinem Tropf. Diese Rhetorik gehört zum eisernen Bestand des Rechtspopulismus. Offenkundig ist das Volk der Meinung, dass die Anarchie in den Händen der Mächtigen am besten aufgehoben ist.

Samstag, August 06, 2011

Der rechte Abschied von der Politik

Der rechte Abschied von der Politik

Mit bisher unbekannter Radikalität bewirtschaftet in den USA eine neue Rechte die Krise, die sie selbst zu verantworten hat. Das stösst auch altgediente Konservative ab, für die Reagan ein Idol war. Ein Kommentar.


Charles Moore ist Konservativer bis in die Knochen. Er war 20 Jahre lang Chefredakteur strenger und konservativer Zeitungen, zuletzt des «Telegraph». Er konvertierte zum Katholizismus, ist ein beliebter Gast des Papstes und der offizielle Biograf von Margaret Thatcher. Vorletzte Woche schrieb Moore eine Kolumne, die sein ganzes Leben in Frage stellt. Ihr Titel lautet: «Ich fange an zu denken, dass die Linke vielleicht doch Recht hat».
Moore schreibt: «Ich habe mehr als 30 Jahre gebraucht, um mir diese Frage zu stellen. Aber heute muss ich es tun: Hat die Linke doch Recht?» Und fährt fort: «Die Reichen werden reicher, aber die Löhne sinken. Die Freiheit, die dadurch entsteht, ist allein ihre Freiheit. Fast alle arbeiten heute härter, leben unsicherer, damit wenige im Reichtum schwimmen. Die Demokratie, die den Leuten dienen sollte, füllt die Taschen von Bankern, Zeitungsbaronen und anderen Milliardären.»
Dann blendet Moore zurück zu seinen Anfängen als Journalist. Damals, in den 80er-Jahren, entfesselte Thatcher die Finanzmärkte und zerschlug die Gewerkschaften. Moore unterstützte beides. Nun schreibt er: «Die Kreditkrise hat gezeigt, wie diese Freiheit gekidnappt wird. Die Banken sind ein Spielfeld für Abenteurer, die reich werden, auch wenn sie Milliarden verfeuern. Die Rolle aller anderen ist, ihre Rechnung zu zahlen.»
Und zum damaligen Verbündeten von Thatcher, dem Verleger Rupert Murdoch, schreibt er: «Murdoch argumentierte immer mit dem Recht der Leser. Aber seine Zeitungen informieren erbärmlich. Sie verschafften ihm persönlich Macht, nicht seinen Lesern.»
Moore beschreibt die «schrille» Kompromisslosigkeit der Republikaner in den USA. Und bemerkt: «Die westliche Demokratie fängt an, wie ein aussterbender Luxus auszusehen. Klar können wir Fähnchen mit dem Aufdruck ‹Freiheit› schwingen. Aber auf ihnen steht, kleingedruckt, ‹Made in China›.»
Und er endet: «Das alles ist eine schreckliche Enttäuschung für uns, die wir an freie Märkte glaubten, weil sie freie Menschen hervorbringen würden...» 

Reinheit statt Politik
Gleichzeitig verzweifelte auf der anderen Seite des Atlantiks ein anderer konservativer Kolumnist. David Brooks, überzeugter Republikaner, schrieb in der «New York Times», über seine eigene Partei: «Die Mitglieder dieser Bewegung akzeptieren die Logik des Kompromisses nicht, egal wie gut die Offerten sind. Sie akzeptieren nicht die Legitimität von Wissenschaftlern. Tausend Experten können ihnen sagen, dass ein Staatsbankrott furchtbare Effekte nach sich zieht, die schlimmer als eine kleine Steuererhöhung sind. Aber sie hören sie nicht.»
Was Brooks entsetzte, war, dass die Republikaner einen gigantischen Sieg aus der Hand gaben. Sie lehnten einen fast selbstmörderischen Vorschlag Präsident Obamas ab, das Defizit durch brutale Einsparungen zu reduzieren. Und zwar, weil dabei auch Steuerlöcher gestopft werden sollten. Es war ein Vorschlag, der ihnen alles schenkte: einen Sieg ihrer Sparpolitik plus eine Spaltung der gegnerischen Partei. Stattdessen riskierten sie den Bankrott des eigenen Landes.
Warum? Weil, so Brooks, Politik nicht mehr ihr Ziel ist. «Ihr Geschäft sind Radio-Shows, nicht Gesetze», schrieb er. Und um das Publikum nicht zu irritieren, bewegten...