Mittwoch, Juli 30, 2008

Rand Corporation: Thinktank rät USA zu Strategiewechsel in Afghanistan

Tages Anzeiger
Ausland
29. Juli 2008, 08:20
Thinktank rät USA zu Strategiewechsel in Afghanistan

Die USA sollten sich in Afghanistan mehr auf Polizei- und Geheimdienstarbeit konzentrieren und sich weniger auf die Streitkräfte stützen. Dies schlägt ein renommiertes US-Institut vor.



Tages Anzeiger
Ausland
29. Juli 2008, 08:20
Thinktank rät USA zu Strategiewechsel in Afghanistan

Die USA sollten sich in Afghanistan mehr auf Polizei- und Geheimdienstarbeit konzentrieren und sich weniger auf die Streitkräfte stützen. Dies schlägt ein renommiertes US-Institut vor.

Washington solle ausserdem den Ausdruck «Krieg gegen den Terrorismus» fallenlassen, fordert die Rand-Corporation in der heute veröffentlichten Studie. «Terroristen müssen als Kriminelle wahrgenommen werden und unsere Analyse zeigt, dass es auf dem Schlachtfeld keine Lösung für den Terrorismus gibt», schreibt Seth Jones, der führende Autor der Studie.

Die Rand-Corporation untersuchte die Entwicklung von terroristischen Gruppen seit 1968 und stellte dabei fest, dass nur sieben Prozent dieser Organisationen durch militärische Niederlagen neutralisiert wurden.

43 Prozent der Gruppen hätten sich nach politischen Abkommen aufgelöst. Auch verschwanden gewisse Gruppen, als ihre Anführer durch Polizei- und Geheimdiensteinsätze getötet oder gefangengenommen wurden.
Unterwandern

Daher müsse «die anti-terroristische Strategie nach dem 11. September grundlegend überdacht werden», fordert die Rand- Corporation. Als Beispiel nennt die Studie die verstärkte Aktivität der Aufständischen im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet sieben Jahre nach dem 11. September 2001.

Polizei und Geheimdienst müssten «das Rückgrat der US-Bemühungen sein», verlangt die Studie. Diese könnten die terroristischen Organisationen besser unterwandern und deren Anführer aufspüren.

Ausserdem verfügten lokale Streitkräfte über mehr Legitimität und bessere operationelle Kenntnis des Terrains als ausländische Truppen. Das Eindringen von US-Truppen in islamische Gesellschaften drohe terroristische Aktivität sogar zu fördern, warnte die Studie.

vin/sda

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