Donnerstag, September 30, 2010

Frischer Wind im Treibhaus

8. September 2010, Neue Zürcher Zeitung
Frischer Wind im Treibhaus
Neue Untersuchungen relativieren Kritik an der Klimaforschung

Durch eine E-Mail-Affäre und Patzer im IPCC-Bericht ist die Klimaforschung im letzten Jahr in Misskredit geraten. Inzwischen liegen mehrere Untersuchungsberichte vor, die einen nüchternen Blick auf die Vorkommnisse erlauben.
Sven Titz
Der Klimarat IPCC der Vereinten Nationen hat eine unruhige Zeit hinter sich. Im letzten Winter wurden den Wissenschaftern zum Teil Woche für Woche Übertreibungen, Gemauschel oder Fehler vorgeworfen. Es gab zwei Anlässe für die Aufwallungen: Zum einen waren im November 2009 Hunderte vertrauliche E-Mails von Klimaforschern illegal an die Öffentlichkeit gelangt. An den E-Mails entzündete sich eine Debatte über Vorwürfe mangelnder Transparenz. Zum anderen wurden im Winter einige Patzer im 3000 Seiten dicken Sachstandsbericht des Uno-Klimarats von 2007 bekannt. Inzwischen hat sich in beiden Fällen der Pulverdampf um die Anschuldigungen verzogen.

Folgerungen bleiben gültig

Die Vorwürfe der Fehlerhaftigkeit vermochten Klimaforscher zum grossen Teil zu entkräften. Einzelne Fehler oder Ungenauigkeiten sind durchaus passiert. Zu den bekanntesten Missgriffen zählt die unhaltbare Aussage im Sachstandsbericht, bis zum Jahr 2035 würden die Gletscher im Himalaja verschwunden sein. Die wichtigsten Folgerungen des Klimarats behalten aber laut fachlichen Analysen ihre Gültigkeit. Zu diesem Ergebnis kamen zum Beispiel Umweltbehörden in den USA und in den Niederlanden. Praktisch alle Fachleute sind sich einig, dass die Emission von Treibhausgasen zu einer Erwärmung der Erdatmosphäre führt, deren Ausmass aber noch unsicher ist.
Da der Autor des Artikels ein Problem mit der Veröffentlichung auf diesem Blog hat - obwohl der gesamte Text mit Link zum Originalzeitungstext, sowie unter Namensangabe des Autors  veröffentlicht wurde -   lesen Sie bitte den gesamten Artikel auf der Webseite der NZZ:
http://www.nzz.ch/nachrichten/wissenschaft/frischer_wind_im_treibhaus_1.7485418.html
(warum wundert es mich nicht, dass der Autor ein Deutscher ist....????)

Mittwoch, September 29, 2010

Fett, das schlank macht

Tages Anzeiger Online 28.09.2010

Fett, das schlank macht
Von Klaus Wilhelm


Es gibt zwei Arten von Fettzellen: «Gute» und «böse». Wenn es gelingt, überflüssige weisse Fettzellen in braune Fettzellen umzuwandeln, wollen Forscher ganz neue Abspeckprogramme entwickeln.


Die Vision klingt zu schön, um wahr zu sein: Wer zu viel Speck um Bauch oder Hüften angehäuft hat – oder das verhindern will –, aktiviert einfach bestimmte Zellen, die das überschüssige Fett verbrennen. Schon hat man sich des lästigen und vor allem gesundheitsbedrohlichen Problems entledigt – ohne die Qualen auf dem Vitaparcours oder im Fitnessstudio. Bis vor kurzem noch reine Zukunftsvision, hat sich nach jüngsten Forschungsergebnissen zumindest ein Funken Realität in die Fantasie gemischt. Denn mittlerweile steht nicht nur für Stephan Herzig fest: «Diese Zellen gibt es auch im erwachsenen Körper.» Und es sind, paradoxerweise, Fettzellen: sogenannte braune Fettzellen.
Der Stoffwechsel-Experte vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg erkennt inzwischen «einen Hype» um dieses braune Fett. Noch hat zwar niemand bei Menschen einen direkten ursächlichen Effekt der braunen Fettzellen auf das Körpergewicht nachgewiesen. Doch zumindest bei Mäusen ist klar, dass sie, sofern «angeschaltet», das Gewicht drücken.

Sonntag, September 26, 2010

Musical Sunday with the Leningrad Cowboys and the Russian Red Army Choir (Choir Aleksandrov)

Those were the days / Dark Eyes


Knockin' on Heaven's Door / Oh, Field


Glory Hallelujah


Kalinka / Gimme All Your Lovin'

Samstag, September 25, 2010

Der sinnlose Wettbewerb

Tages Anzeiger Magazin 04.09.2010

Der sinnlose Wettbewerb

Im Gesundheitsbereich, in Bildung und Wissenschaft werdenjede Menge künstliche Wettbewerbeinszeniert. HöchsteZeit zur Umkehr. Ein Plädoyer von Mathias Binswanger

Völker und Kulturen haben zu allen Zeiten immer wieder an und für sich wertlose Dinge und sinnlose Normen als erstrebenswert oder sogar sakrosankt erklärt. Und die Menschen waren dann jeweils dazu verdammt, sich einen Wettkampf beziehungsweise Wettbewerb um deren Erfüllung oder Besitz zu liefern. Angenehm war das selten. Schlimmstenfalls war es eine Tortur für die Opfer, bestenfalls führte er einfach zu einer Verschwendung von Zeit und Ressourcen. Diese fehlten dann aber bald einmal für wichtige Dinge, eine Degeneration von Volk und Kultur ist die logische Folge.
Die Chinesen lieferten dafür schöne Anschauungsbeispiele, die uns, da sie aus einer andern Zeit und einem andern Kulturkreis stammen, besonders pervers oder absurd erscheinen.

Über etwa 1000 Jahre, bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts, war das Leben einer Frau darauf ausgerichtet, möglichst kleine Füsse zu haben. Solche sogenannten Lotusfüsse entsprachen dem weiblichen Schönheitsideal, das es unter allen Umständen anzustreben galt. Das Leben einer jungen Chinesin wurde dadurch zu einer erbarmungslosen Tortur, die schon im zarten Mädchenalter begann. Um die Füsse der jungen Frauen auf die gewünschte Grösse zu bringen, wurden, beginnend vom Alter zwischen zwei und fünf Jahren, die Zehen gnadenlos unter die Ballen gebunden, bis irgendwann die Knochen brachen und der Fuss in sich zusammenklappte. Die Folge davon waren massenhaft verkrüppelte Füsse. Zahllose Mädchen litten ein Leben lang daran, zehn Prozent starben an den Begleiterscheinungen.

Freitag, September 24, 2010

Politics can be funny / BR Merz lacht über Beamtendeutsch....

Federal Counsellor Hans-Rudolf Merz reading the prepared answer to a question from an MP and is unable to control his laughter. Civil service speak can be funny! :-)

Donnerstag, September 23, 2010

Mittwoch, September 22, 2010

Spiesser sind stets die anderen

Tages Anzeiger Online 21.09.2010

Spiesser sind stets die anderen

Von Güzin Kar.
Wieso soll Spannteppich peinlich sein, Parkettboden hingegen cool? Weil es Leute gibt, die ihren Stil zur Norm erheben, meint die Filmregisseurin Güzin Kar.

Es ist schon einige Jahre her, aber die Szene ist mir in lebhafter Erinnerung. Kai Pflaume war zu Gast in der «Harald-SchmidtShow» und erzählte von dem Haus, das er gerade für sich und seine Frau bauen liess.
Die Männer fachsimpelten über Handwerker und Baumaterialien, bis Schmidt Pflaume nach dessen bevorzugten Bodenbelägen fragte und gleich zur Auswahl anbot: «Parkett? Stein?» Pflaume sagte: «Teppichboden.»
Schmidt erging es so wie mir: Eine Sekunde lang hielt ich die Antwort für einen Witz. Doch Kai Pflaume fuhr unbeirrt weiter: «Wir finden Teppich ganz gemütlich.» In diesem Moment sah ich mein Bild von ihm mehr als bestätigt. Er war und blieb der weichgespülte Kuschel-Kai, der Gemütlichkeitsfanatiker, der Emporkömmling des Deutschen Fernsehens .......