Dienstag, Juli 24, 2012

Kant : Was ist Aufklärung

BEANTWORTUNG DER FRAGE: WAS IST AUFKLÄRUNG ?

Berlinische Monatsschrift. Dezember-Heft 1784. S. 481-494


AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.
Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen [A482] (naturaliter maiorennes), dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt usw., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. Daß der bei weitem größte Teil der Menschen (darunter das ganze schöne Geschlecht) den Schritt zur Mündigkeit, außer dem daß er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte, dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über sie gütigst auf sich genommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben und sorgfältig verhüteten, daß diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperreten, wagen durften, so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen drohet, wenn sie es versuchen, allein zu gehen. Nun ist diese Gefahr zwar eben so groß nicht, denn sie würden durch einigemal Fallen wohl endlich gehen lernen; allein ein Beispiel von der Art macht doch schüchtern und schreckt gemeiniglich von allen ferneren Versuchen ab.

Es ist also für jeden einzelnen Menschen schwer, sich aus der ihm beinahe zur Natur gewordenen Unmündigkeit [A483] herauszuarbeiten. Er hat sie sogar liebgewonnen und ist vorderhand wirklich unfähig, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, weil man ihn niemals den Versuch davon machen ließ. Satzungen und Formeln, diese mechanischen Werkzeuge eines vernünftigen Gebrauchs oder vielmehr Mißbrauchs seiner Naturgaben, sind die Fußschellen einer immerwährenden Unmündigkeit. Wer sie auch abwürfe, würde dennoch auch über den schmalesten Graben einen nur unsicheren Sprung tun, weil er zu dergleichen freier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher gibt es nur wenige, denen es gelungen ist, durch eigene Bearbeitung ihres Geistes sich aus der Unmündigkeit herauszuwickeln und dennoch einen sicheren Gang zu tun.
Daß aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; ja es ist, wenn man ihm nur Freiheit läßt, beinahe unausbleiblich. Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den eingesetzten Vormündern des großen Haufens finden, welche, nachdem sie das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen Schätzung des eigenen Werts und des Berufs jedes Menschen, selbst zu denken, um sich verbreiten werden. Besonders ist hiebei: daß das Publikum, welches zuvor von ihnen unter dieses Joch gebracht worden, sie hernach selbst zwingt, darunter zu bleiben, wenn es von einigen seiner Vormünder, die selbst aller Aufklärung unfähig sind, dazu aufgewiegelt [A484] worden; so schädlich ist es, Vorurteile zu pflanzen, weil sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die oder deren Vorgänger ihre Urheber gewesen sind. Daher kann ein Publikum nur langsam zur Aufklärung gelangen. Durch eine Revolution wird vielleicht wohl ein Abfall von persönlichem Despotism und gewinnsüchtiger oder herrschsüchtiger Bedrückung, aber niemals wahre Reform der Denkungsart zustande kommen; sondern neue Vorurteile werden, ebensowohl als die alten, zum Leitbande des gedankenlosen großen Haufens dienen.

Zu dieser Aufklärung aber wird nichts erfordert als Freiheit; und zwar die unschädlichste unter allem, was nur Freiheit heißen mag, nämlich die: von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen. Nun höre ich aber von allen Seiten rufen: Räsonniert nicht! Der Offizier sagt: Räsonniert nicht, sondern exerziert! Der Finanzrat: Räsonniert nicht, sondern bezahlt! Der Geistliche: Räsonniert nicht, sondern glaubt! (Nur ein einziger Herr in der Welt sagt: Räsonniert, soviel ihr wollt und worüber ihr wollt, aber gehorcht!) Hier ist überall Einschränkung der Freiheit. Welche Einschränkung aber ist der Aufklärung hinderlich, welche nicht, sondern ihr wohl gar beförderlich? – Ich antworte: Der öffentliche Gebrauch seiner Vernunft muß jederzeit frei sein, und der allein kann Aufklärung unter Menschen zustande [A485] bringen; der Privatgebrauch derselben aber darf öfters sehr enge eingeschränkt sein, ohne doch darum den Fortschritt der Aufklärung sonderlich zu hindern. Ich verstehe aber unter dem öffentlichen Gebrauche seiner eigenen Vernunft denjenigen, den jemand als Gelehrter von ihr vor dem ganzen Publikum der Leserwelt macht.

Den Privatgebrauch nenne ich denjenigen, den er in einem gewissen ihm anvertrauten bürgerlichen Posten oder Amte von seiner Vernunft machen darf. Nun ist zu manchen Geschäften, die in das Interesse des gemeinen Wesens laufen, ein gewisser Mechanism notwendig, vermittelst dessen einige Glieder des gemeinen Wesens sich bloß passiv verhalten müssen, um durch eine künstliche Einhelligkeit von der Regierung zu öffentlichen Zwecken gerichtet oder wenigstens von der Zerstörung dieser Zwecke abgehalten zu werden. Hier ist es nun freilich nicht erlaubt zu räsonnieren; sondern man muß gehorchen. Sofern sich aber dieser Teil der Maschine zugleich als Glied eines ganzen gemeinen Wesens, ja sogar der Weltbürgergesellschaft ansieht, mithin in der Qualität eines Gelehrten, der sich an ein Publikum im eigentlichen Verstande durch Schriften wendet, kann er allerdings räsonnieren, ohne daß dadurch die Geschäfte leiden, zu denen er zum Teile als passives Glied angesetzt ist. So würde es sehr verderblich sein, wenn ein Offizier, dem von seinen Oberen etwas anbefohlen wird, im Dienste [A486] über die Zweckmäßigkeit oder Nützlichkeit dieses Befehls laut vernünfteln wollte; er muß gehorchen. Es kann ihm aber billigermaßen nicht verwehrt werden, als Gelehrter über die Fehler im Kriegesdienste Anmerkungen zu machen und diese seinem Publikum zur Beurteilung vorzulegen. Der Bürger kann sich nicht weigern, die ihm auferlegten Abgaben zu leisten; sogar kann ein vorwitziger Tadel solcher Auflagen, wenn sie von ihm geleistet werden sollen, als ein Skandal, (das allgemeine Widersetzlichkeiten veranlassen könnte), bestraft werden. Ebenderselbe handelt demohngeachtet der Pflicht eines Bürgers nicht entgegen, wenn er als Gelehrter wider die Unschicklichkeit oder auch Ungerechtigkeit solcher Ausschreibungen öffentlich seine Gedanken äußert. Ebenso ist ein Geistlicher verbunden, seinen Katechismusschülern und seiner Gemeine nach dem Symbol der Kirche, der er dient, seinen Vortrag zu tun, denn er ist auf diese Bedingung angenommen worden. Aber als Gelehrter hat er volle Freiheit, ja sogar den Beruf dazu, alle seine sorgfältig geprüften und wohlmeinenden Gedanken über das Fehlerhafte in jenem Symbol und Vorschläge wegen besserer Einrichtung des Religions- und Kirchenwesens dem Publikum mitzuteilen. Es ist hiebei auch nichts, was dem Gewissen zur Last gelegt werden könnte. Denn was er zufolge seines Amts als Geschäftträger der Kirche lehrt, das stellt er als etwas vor, in Ansehung [A487] dessen er nicht freie Gewalt hat, nach eigenem Gutdünken zu lehren, sondern das er nach Vorschrift und im Namen eines andern vorzutragen angestellt ist. Er wird sagen: unsere Kirche lehrt dieses oder jenes; das sind die Beweisgründe, deren sie sich bedient. Er zieht alsdann allen praktischen Nutzen für seine Gemeinde aus Satzungen, die er selbst nicht mit voller Überzeugung unterschreiben würde, zu deren Vortrag er sich gleichwohl anheischig machen kann, weil es doch nicht ganz unmöglich ist, daß darin Wahrheit verborgen läge, auf alle Fälle aber wenigstens doch nichts der innern Religion Widersprechendes darin angetroffen wird. Denn glaubte er das letztere darin zu finden, so würde er sein Amt mit Gewissen nicht verwalten können; er müßte es niederlegen. Der Gebrauch also, den ein angestellter Lehrer von seiner Vernunft vor seiner Gemeinde macht, ist bloß ein Privatgebrauch, weil diese immer nur eine häusliche, obzwar noch so große Versammlung ist; und in Ansehung dessen ist er als Priester nicht frei und darf es auch nicht sein, weil er einen fremden Auftrag ausrichtet. Dagegen als Gelehrter, der durch Schriften zum eigentlichen Publikum, nämlich der Welt spricht, mithin der Geistliche im öffentlichen Gebrauche seiner Vernunft, genießt einer uneingeschränkten Freiheit, sich seiner eigenen Vernunft zu bedienen und in seiner eigenen Person zu sprechen. Denn daß die Vormünder des Volks [A488] (in geistlichen Dingen) selbst wieder unmündig sein sollen, ist eine Ungereimtheit, die auf Verewigung der Ungereimtheiten hinausläuft.

Aber sollte nicht eine Gesellschaft von Geistlichen, etwa eine Kirchenversammlung oder eine ehrwürdige Classis (wie sie sich unter den Holländern selbst nennt), berechtigt sein, sich eidlich auf ein gewisses unveränderliches Symbol zu verpflichten, um so eine unaufhörliche Obervormundschaft über jedes ihrer Glieder und vermittelst ihrer über das Volk zu führen und diese so gar zu verewigen? Ich sage: das ist ganz unmöglich. Ein solcher Kontrakt, der auf immer alle weitere Aufklärung vom Menschengeschlechte abzuhalten geschlossen würde, ist schlechterdings null und nichtig; und sollte er auch durch die oberste Gewalt, durch Reichstage und die feierlichsten Friedensschlüsse bestätigt sein. Ein Zeitalter kann sich nicht verbünden und darauf verschwören, das folgende in einen Zustand zu setzen, darin es ihm unmöglich werden muß, seine (vornehmlich so sehr angelegentliche) Erkenntnisse zu erweitern, von Irrtümern zu reinigen und überhaupt in der Aufklärung weiterzuschreiten. Das wäre ein Verbrechen wider die menschliche Natur, deren ursprüngliche Bestimmung gerade in diesem Fortschreiten besteht; und die Nachkommen sind also vollkommen dazu berechtigt, jene Beschlüsse, als unbefugter und frevelhafter Weise genommen, zu verwerfen. Der Probierstein [A489] alles dessen, was über ein Volk als Gesetz beschlossen werden kann, liegt in der Frage: ob ein Volk sich selbst wohl ein solches Gesetz auferlegen könnte? Nun wäre dieses wohl, gleichsam in der Erwartung eines bessern, auf eine bestimmte kurze Zeit möglich, um eine gewisse Ordnung einzuführen: indem man es zugleich jedem der Bürger, vornehmlich dem Geistlichen, frei ließe, in der Qualität eines Gelehrten öffentlich, d. i. durch Schriften, über das Fehlerhafte der dermaligen Einrichtung seine Anmerkungen zu machen, indessen die eingeführte Ordnung noch immer fortdauerte, bis die Einsicht in die Beschaffenheit dieser Sachen öffentlich so weit gekommen und bewähret worden, daß sie durch Vereinigung ihrer Stimmen (wenngleich nicht aller) einen Vorschlag vor den Thron bringen könnte, um diejenigen Gemeinden in Schutz zu nehmen, die sich etwa nach ihren Begriffen der besseren Einsicht zu einer veränderten Religionseinrichtung geeinigt hätten, ohne doch diejenigen zu hindern, die es beim alten wollten bewenden lassen. Aber auf eine beharrliche, von niemanden öffentlich zu bezweifelnde Religionsverfassung auch nur binnen der Lebensdauer eines Menschen sich zu einigen, und dadurch einen Zeitraum in dem Fortgange der Menschheit zur Verbesserung gleichsam zu vernichten und fruchtlos, dadurch aber wohl gar der Nachkommenschaft nachteilig zu machen ist schlechterdings unerlaubt. Ein Mensch kann zwar für seine Person [A490] und auch alsdann nur auf einige Zeit in dem, was ihm zu wissen obliegt, die Aufklärung aufschieben; aber auf sie Verzicht zu tun, es sei für seine Person, mehr aber noch für die Nachkommenschaft, heißt die heiligen Rechte der Menschheit verletzen und mit Füßen treten. Was aber nicht einmal ein Volk über sich selbst beschließen darf, das darf noch weniger ein Monarch über das Volk beschließen; denn sein gesetzgebendes Ansehen beruht eben darauf, daß er den gesamten Volkswillen in dem seinigen vereinigt. Wenn er nur darauf sieht, daß alle wahre oder vermeinte Verbesserung mit der bürgerlichen Ordnung zusammenbestehe, so kann er seine Untertanen übrigens nur selbst machen lassen, was sie um ihres Seelenheils willen zu tun nötig finden; das geht ihn nichts an, wohl aber zu verhüten, daß nicht einer den andern gewalttätig hindere, an der Bestimmung und Beförderung desselben nach allem seinen Vermögen zu arbeiten. Es tut selbst seiner Majestät Abbruch, wenn er sich hierin mischt, indem er die Schriften, wodurch seine Untertanen ihre Einsichten ins reine zu bringen suchen, seiner Regierungsaufsicht würdigt, sowohl wenn er dieses aus eigener höchsten Einsicht tut, wo er sich dem Vorwurfe aussetzt: Caesar non est supra grammaticos, als auch und noch weit mehr, wenn er seine oberste Gewalt soweit erniedrigt, den geistlichen Despotism einiger Tyrannen [A491] in seinem Staate gegen seine übrigen Untertanen zu unterstützen.
Wenn denn nun gefragt wird: leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter? so ist die Antwort: Nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung. Daß die Menschen, wie die Sachen jetzt stehen, im ganzen genommen, schon imstande wären oder darin auch nur gesetzt werden könnten, in Religionsdingen sich ihres eigenen Verstandes ohne Leitung eines andern sicher und gut zu bedienen, daran fehlt noch sehr viel. Allein, daß jetzt ihnen doch das Feld geöffnet wird, sich dahin frei zu bearbeiten und die Hindernisse der allgemeinen Aufklärung oder des Ausganges aus ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit allmählich weniger werden, davon haben wir doch deutliche Anzeigen. In diesem Betracht ist dieses Zeitalter das Zeitalter der Aufklärung oder das Jahrhundert FRIEDERICHS.

Ein Fürst, der es seiner nicht unwürdig findet zu sagen, daß er es für Pflicht halte, in Religionsdingen den Menschen nichts vorzuschreiben, sondern ihnen darin volle Freiheit zu lassen, der also selbst den hochmütigen Namen der Toleranz von sich ablehnt, ist selbst aufgeklärt und verdient von der dankbaren Welt und Nachwelt als derjenige gepriesen zu werden, der zuerst das menschliche Geschlecht der Unmündigkeit, wenigsten von seiten der Regierung, entschlug und jedem frei ließ, sich [A492] in allem, was Gewissensangelegenheit ist, seiner eigenen Vernunft zu bedienen. Unter ihm dürfen verehrungswürdige Geistliche, unbeschadet ihrer Amtspflicht, ihre vom angenommenen Symbol hier oder da abweichenden Urteile und Einsichten in der Qualität der Gelehrten frei und öffentlich der Welt zur Prüfung darlegen; noch mehr aber jeder andere, der durch keine Amtspflicht eingeschränkt ist. Dieser Geist der Freiheit breitet sich auch außerhalb aus, selbst da, wo er mit äußeren Hindernissen einer sich selbst mißverstehenden Regierung zu ringen hat. Denn es leuchtet dieser doch ein Beispiel vor, daß bei Freiheit für die öffentliche Ruhe und Einigkeit des gemeinen Wesens nicht das mindeste zu besorgen sei. Die Menschen arbeiten sich von selbst nach und nach aus der Rohigkeit heraus, wenn man nur nicht absichtlich künstelt, um sie darin zu erhalten.
Ich habe den Hauptpunkt der Aufklärung, d. i. des Ausganges der Menschen aus ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit, vorzüglich in Religionssachen gesetzt, weil in Ansehung der Künste und Wissenschaften unsere Beherrscher kein Interesse haben, den Vormund über ihre Untertanen zu spielen, überdem auch jene Unmündigkeit, so wie die schädlichste, also auch die entehrendste unter allen ist. Aber die Denkungsart eines Staatsoberhaupts, der die erstere begünstigt, geht noch weiter und sieht ein: daß selbst in Ansehung seiner Gesetzgebung [A493] es ohne Gefahr sei, seinen Untertanen zu erlauben, von ihrer eigenen Vernunft öffentlichen Gebrauch zu machen und ihre Gedanken über eine bessere Abfassung derselben, sogar mit einer freimütigen Kritik der schon gegebenen, der Welt öffentlich vorzulegen; davon wir ein glänzendes Beispiel haben, wodurch noch kein Monarch demjenigen vorging, welchen wir verehren.
Aber auch nur derjenige, der, selbst aufgeklärt, sich nicht vor Schatten fürchtet, zugleich aber ein wohldiszipliniertes zahlreiches Heer zum Bürgen der öffentlichen Ruhe zur Hand hat, – kann das sagen, was ein Freistaat nicht wagen darf: Räsonniert, soviel ihr wollt, und worüber ihr wollt; nur gehorcht! So zeigt sich hier ein befremdlicher, nicht erwarteter Gang menschlicher Dinge; sowie auch sonst, wenn man ihn im großen betrachtet, darin fast alles paradox ist. Ein größerer Grad bürgerlicher Freiheit scheint der Freiheit des Geistes des Volks vorteilhaft und setzt ihr doch unübersteigliche Schranken; ein Grad weniger von jener verschafft hingegen diesem Raum, sich nach allem seinen Vermögen auszubreiten. Wenn denn die Natur unter dieser harten Hülle den Keim, für den sie am zärtlichsten sorgt, nämlich den Hang und Beruf zum freien Denken, ausgewickelt hat: so wirkt dieser allmählich zurück auf die Sinnesart des Volks, (wodurch dies der Freiheit zu handeln [A494] nach und nach fähiger wird), und endlich auch sogar auf die Grundsätze der Regierung, die es ihr selbst zuträglich findet, den Menschen, der nun mehr als Maschine ist, seiner Würde gemäß zu behandeln.¹


Königsberg in Preußen, den 30. Septemb. 1784.               I. Kant.

Mittwoch, Juli 04, 2012

US-Regierung wollte Schweiz als Steueroase ersetzen


Tages Anzeiger

04.07.2012

US-Regierung wollte Schweiz als Steueroase ersetzen



Das unübersichtliche Finanzgeflecht von Mitt Romney lenkt die Aufmerksamkeit auch auf Steuerparadiese. Brisant: Seit den Sechzigerjahren strebt Washington diesen Status nach Schweizer Vorbild an.
Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Mitt Romney, erzielt einem Medienbericht zufolge einen grossen Teil seines Vermögens mit einem unübersichtlichen Netz von Investitionen im Ausland.
Allein auf den Cayman Islands sei Romney nach wie vor mit einem geschätzten Wert von rund 28 Millionen Franken an mindestens zwölf von 138 Fonds seiner 1984 gegründeten Investmentfirma Bain Capital beteiligt, berichtete das US-Magazin «Vanity Fair» gestern in einer ausführlichen Recherche.

Ausland-Transaktionen auf 55 Seiten
Auch in der Schweiz soll Romney rund 3 Millionen Dollar auf einem Konto liegen haben. Erstmals in einer Steuererklärung angegeben hat er es 2010 – dass dies nicht früher geschah, ist laut seiner Sprecherin ein Versehen. Auch auf den britischen Bermudas hat Romney grosse Vermögen.
Lange weigerte er sich, überhaupt Informationen zu seinem Reichtum zu veröffentlichen. Im Vorwahlkampf wurde der Druck aber immer grösser, schliesslich gab er nach. Seither weiss man: allein auf 55 Seiten seiner Steuererklärung geht es um seine Transaktionen im Ausland. Romney versichert stets, er nutze seine Investitionen in all diesen Steuerparadiesen nicht dazu, weniger Steuern in den USA zu zahlen. Doch da er vom Gesetz her keinen Nachweis für sein dortiges Vermögen erbringen muss, stellen dies viele infrage.

Augenmerk auf Steueroasen
Insgesamt soll Romney mithilfe seiner Investmentfirma Bain ein Vermögen von schätzungsweise 250 Millionen Dollar angehäuft haben. Genaue Zahlen gibt es nicht. Seinen Erfolg als....

Freitag, Mai 25, 2012

Modernes Leben - Modern Times

Hat sich auch nicht viel geändert:

Donnerstag, April 26, 2012

People Person - Mitchell and Webb

Haven't we all met a real people person before? :-)

Montag, April 23, 2012

Fucking for Virginity!

Aus der UseNet Gruppe ch.soc.politics (Namen durch mich unkenntlich gemacht/ul)

Am 23.04.12 11:44, schrieb YYYY YYYY:
Am 23.04.12 10:46, schrieb XXX XXXXr:

Wollen wir wirklich eine Welt, in der die USA ihre Ansichten, was
richtig ist, jederzeit per Drohnen und Cruise Missiles mitteilen?

Spielt es eine Rolle, ob wir das wollen? Wir haben sie.

Nur wenn weiterhin beifällig genickt wird, wenn der eine oder andere Despot medienwirksam weggebombt wird, während man mit anderen Despoten fröhlich und lukrativ Handel treibt. Damit macht sich dann nämlich auch im Völkerrecht eine "legal-illegal-scheissegal"-Mentalität breit.


Nach dem 2. Weltkrieg war es eigentlich klar, dass Krieg kein akzeptables Mittel der Politik sein darf. Und vor allem, dass es unsinn ist, die Welt in Gut und Böse einzuteilen. Als die Sowjetunion in Afghanistan einmarschierte, hat die Welt sich emört. Daraufhin haben die USA die "guten" Taliban kräftig unterstützt, damit diese die bösen Russen wieder rausschmeissen. Danach wurden die guten Taliban dann zu den bösen Taliban.  In Persien dagegen unterstütze man den guten Schah gegen die bösen Kommunisten, bis Chomeini kam und nun plötzlich die bösen Mullahs an der Macht waren. Da unterstütze man den guten Saddam Hussein als Bollwerk gegen die bösen Islamisten. Allerdings wurde der gute Saddam zum bösen Saddam, als er die guten Oelliferanten in Kuweit angriff und das gute Autokratenregime in Saudi Arabien bedrohte.

Die einzigen, die wirklich immer gut sind, sind die Chinesen. Die sind einfach zu gute Handelspartner, um böse zu sein. Und die einzigen, die wirklich immer böse sind, sind die Nordkoreaner. Denn die haben weder Oel noch Kaufkraft.

Selbst Ghaddaffi pendelte in den Jahrzehnten seiner....

Samstag, März 31, 2012

Samstag, März 24, 2012

Schauspiel und Mehr : Jens Nielsen

  • Als Däne geboren. In der Schweiz aufgewachsen
  • Schauspielausbildung an der Schauspiel Schule Zürich
  • Gründung der Theatergruppe DIE ENGELMASCHINE mit Aglaja Veteranyi
  • Gemeinsame Auftritte mit Theater Projekten und Performances 1996 – 2001
  • Lebt als freier Schauspieler Sprecher und Autor in Zürich
  • Seit 2007 Autor der Theaterformation Trainingslager 
http://www.jens-nielsen.ch/

Freitag, März 23, 2012

Henry Maske - Vergil Hill 1996 und 2007

Manchmal ist das Leben wie die Karriere eines Boxers.

Henry Maske verlor seinen Abschiedskampf 1996


Und 2007 gewinnt er die Revanche, nach 10jähriger Boxpause!

Freitag, Januar 20, 2012

the British educational system.... trained to be spanked! :-)

 some... ;-)  develop even a thing for spanking! (inside joke...)

Donnerstag, Dezember 29, 2011

Elegante Beweglichkeit! Hot Contorsions!

Enjoy!

Montag, Dezember 26, 2011

Christoph Blocher – der Profi

Tages Anzeiger
Christoph Blocher – der Profi
Von Von Constantin Seibt. 24.12.2011

Der kühnste Coup des Wirtschaftsjahres 2011 war Blochers Tarnkonstrukt bei der «Basler Zeitung». Hier handelte jemand mit Erfahrung.

Der Wirtschaftsanwalt lächelte kurz und böse über die Lüge. Aber als Profi freute er sich über die Eleganz der Tarnkonstruktion. «Was Herr Blocher in Basel gemacht hat, hatte Klasse», sagte er mit ehrlicher Begeisterung.

Besonders wenn man bedenkt, wie wenig Zeit Christoph Blocher hatte. Als der Tessiner Financier Tito Tettamanti vor einem Jahr bei der «Basler Zeitung» (BaZ) absprang, blieben dem Besitzer Blocher nur wenige Tage, sein Eigentum zu tarnen. Er entwarf einen, wie der Anwalt sagte, «genial eleganten» Vertrag mit Put- und Call-Optionen mit seinem Strohmann Moritz Suter: Dieser konnte die Zeitungsaktien jederzeit der Familie Blocher verkaufen; die Blochers ebenfalls schnell zurückkaufen. So bekam jeder, was er am meisten wollte: Suter ein Maximum an Sicherheit, bei Ärger jederzeit fliehen zu können, Familie Blocher das Maximum an Kontrolle.


Improvisationstalent

Und sie taten noch etwas Cleveres. Der Öffentlichkeit genügte Suter als angeblicher Besitzer; doch den Banken nicht. «Banken sind nicht blöd. Sie wissen, wer Geld hat und wer nicht», grinste der Anwalt: «Suter hatte zu wenig. Damit war es ein Geniestreich, bei den Banken den Ex-UBS-Chef Marcel Ospel vorzuschieben – der war anrüchig und solvent. Also als Besitzer sehr glaubhaft.»

Selbst als das Vehikel platzte – Suter hatte Angst vor den finanziellen Löchern bei der BaZ bekommen und genug vom Blocher-Biografen Markus Somm als Chefredaktor –, war nicht Blocher, sondern dessen Tochter Rahel die Besitzerin. Auf diese Art konnte Blocher behaupten, er habe nicht gelogen, als er sagte, er sei nicht an der BaZ beteiligt.

«Nun, das war etwas plump. Aber Herr Blocher hat sehr schnell geschaltet und Financier Tito Tettamanti wieder installiert», lächelte der Anwalt. «Die BaZ-Konstruktion zeigt juristische Eleganz, Kaltblütigkeit, Schnelligkeit und Improvisationstalent – sie ist das Werk eines echten Profis.»


Der wahre Sohn

Christoph Blocher ist als Politiker so unübersehbar, dass man vergisst, dass er auch berühmt wäre, wenn er nie einen Satz zur Politik gesagt hätte: Als Pionier veränderte er die Wirtschaft der Schweiz für immer. Mit Überraschungsangriffen, Belagerungen, Monsterlöhnen und exotischen Finanzinstrumenten.

Schon sein erster Auftritt auf der Bühne war ein Coup, wie man ihn so noch nie zuvor gesehen hatte. Blocher, der mausarme Pfarrerssohn, begann seine Karriere als Milliardär mit Nachhilfestunden – für den Sohn des Ems-Chemie-Besitzers Werner Oswald. Schon nach kurzer Zeit....

Sonntag, Dezember 11, 2011

Stephen Fry and Hugh Laurie on Language......

.... well more Stephen Fry's meandring thoughts on Language and Laurie's desperate attempts to hold the thoughts together :-)



Try to keep up! :-)

Samstag, Dezember 10, 2011

Mauric Jarre - Film Music (+Zugabe)

Lawrence of Arabia


Doctor Zhivago - Lara's Theme


Zugabe - Ennio Morricone: Once upon a time in the West




Ennio Morricone - Le Vent, le Crie

Montag, November 14, 2011

Wenn 147 Konzerne die ganze Wirtschaft kontrollieren

Tages Anzeiger
Wenn 147 Konzerne die ganze Wirtschaft kontrollieren
23.10.2011

Ein weiterer Artikel zum Thema: Interview mit Stefano Battiston (ETH Zürich)


Forscher der ETH haben die Weltwirtschaft systemtheoretisch unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: Ein paar Konzerne besitzen die Macht über den globalen Kapitalismus. Dies birgt hohe Gefahren.

ETH-Forscher aus dem Bereich Systemdesign haben den globalen Kapitalismus mit den Methoden der modernen Systemtherorie unter die Lupe genommen. Ihr Schluss: Eine kleine Gruppe von 147 Firmen kontrolliert den Grossteil der übrigen Wirtschaft.

Die Forscher filterten aus der Datenbank Orbis – diese enthält die Einträge von rund 37 Millionen Firmen – etwas mehr als 43'000 multinationale Konzerne heraus, welche durch wechselseitige Aktienbesitze vernetzt sind. Gemäss «SonntagsZeitung» stiessen die Systemtheoretiker bei der weiteren Analyse von Besitz- und Machtverhältnissen auf einen Kern von 1318 Firmen, die dank Aktien grosse Teile der Realwirtschaft kontrollieren.

Finanzinstitute im Zentrum
Damit waren die Forscher noch nicht im effektiven Zentrum der Machtkonzentration angelangt. Denn innerhalb des Netzwerkes stiessen sie erneut auf eine Einheit von 147 Konzernen, die noch stärker vernetzt sind. Diese Konzerne haben nicht nur eine fast vollständige Kontrolle über sich selber, sie beherrschen auch rund 40 Prozent der übrigen Wirtschaft. «Wir hatten nicht erwartet, dass die Macht im Zentrum derart konzentriert sein würde», meint einer der Studienautoren, James Glattfelder, gegenüber der «SonntagsZeitung».

Ebenfalls spannend: Rund drei Viertel der Mitglieder der Super-Einheit gehören der Finanzindustrie an. Im Zentrum steht der britische Finanzmulti Barclays. Die Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse folgen auf den Plätzen 9 und 14. «Wir haben die Daten mit verschiedenen Modellen durchgerechnet und kamen immer zu sehr ähnlichen Ergebnissen», sagt Glattfelder. «Das Zentrum blieb weitgehend stabil.»

Wettbewerb wird behindert
Die starke Machtballung steht nicht nur im Widerspruch zu einem demokratischen Staatsverständnis, sie gefährdet durch ihre dichte Vernetzung auch die Stabilität des Systems. Glattfelder: «Das Gesamtsystem wird so instabiler, weil sich Probleme leicht ausbreiten können.» Ein Beispiel dafür sind die Auswirkungen, welche der Kollaps der Investmentbank Lehman Brothers (sie rangiert auf Platz 34) auf die Finanzwirtschaft hatte. Diese Konzentration von Macht behindert aber auch den Wettbewerb. Die Mitglieder des Kerns seien durch gemeinsame Interessen verbunden, das mache Reformen schwierig, sagt Glattfelder: «Wenn sich eine solche Struktur einmal gebildet hat, lässt sie sich kaum mehr aufbrechen.»

Montag, Oktober 17, 2011

Der ungeduldige Mensch

Der ungeduldige Mensch

Von Simone Meier.
Geduld ist keine Tugend mehr: Wer heute etwas will, will es sofort. Warten grenzt an eine Krankheit. Warum sind wir so?
Ein Tastendruck zwischen Reiz und Befriedigung: Ein Mann sitzt vor dem Computer.
Ein Tastendruck zwischen Reiz und Befriedigung: Ein Mann sitzt vor dem Computer.
Bild: Keystone

Früher litt man noch Hunger. Früher hatte man Sehnsucht. Man hungerte nach einer neuen Platte von Madonna oder der nächsten Folge einer TV-Serie, eine Buchhandlung brauchte mindestens vier Wochen, um ein Buch aus Amerika zu bestellen, man musste warten. Oft und lange warten. War man verliebt, so schrieb man sich Briefe, und die brauchten eben ihre Zeit mit der Post. Also Tage. Tage! Es gab damals weder Internet noch Downloads, iPhones oder SMS, kein Skype, kein Facebook, nur blöde alte Telefone, die viel zu teuer waren. Und man stand Schlange, an den Migros-Kassen, die noch nicht mit Laser-Lesern ausgerüstet waren, vor dem Bahn- und Postschalter, an der Kino-, Theater-, Konzertkasse. Es war normal und oft sehr langweilig, man musste sich organisieren und aufeinander verlassen können und viel, viel Geduld haben.
Doch daran erinnern sich heute nur noch knapp die «Digital Immigrants», jene vor 1980 Geborenen. Die später Geborenen, die «Digital Natives», wurden direkt ins Zeitalter der «digitalen Ungeduld» hineingeworfen, so nennt das der «Spiegel online»-Blogger Sascha Lobo. Die Zeitspanne zwischen einem Reiz und seiner Befriedigung hat sich längst auf einen Tastendruck verkleinert, «der einzige akzeptable Zeitrahmen», so Lobo, lautet «sofort». Als wäre das Leben ein Porno. Was nicht sofort geschieht, ist verlorene Zeit. Und wer Zeit verliert, ist heute insgesamt ein Verlierer. Denn der Mensch, der die Gegenwart prägt, hat keine Geduld, weder mit Märkten noch mit Ausbildungen, noch mit der Politik. Er hats eilig. Er heisst Investmentbanker, Castingshow-Teilnehmer, Twitter-Revolutionär.
Heilung durch Kaufen
Längst hat das Muster der Ungeduld auf den ganz normalen Alltagsmenschen abgefärbt. Wer heute vergessen hat, sich sein Flugticket schon zu Hause auszudrucken und online einzuchecken, der fühlt sich als kapitaler Verlierer. Weil er Schlange stehen muss mit lauter Pauschalurlaubern. Weil er keine....

Sonntag, Oktober 09, 2011

Staatshilfe für Geldhäuser

Spiegel Online
07. Oktober 2011
Staatshilfe für Geldhäuser
Bankenrettung soll Finanzcrash verhindern


Von Stefan Kaiser
Schon wieder Staatsgeld für die Banken? Die Pläne der Euro-Länder dürften viele Steuerzahler wütend machen. Doch die Rettungsaktion ist nötig, um eine fatale Kettenreaktion zu verhindern. Denn ein Crash des Finanzsystems könnte ganze Volkswirtschaften in den Abgrund stürzen - auch Deutschland.
Hamburg - Der belgisch-französische Finanzkonzern Dexia war ein Musterkandidat: Im Juli noch bestand er mit Bravour den Stresstest der europäischen Bankenaufsicht EBA. Selbst im Krisenszenario, das die Aufseher testeten, verfügte die Bank über ausreichend Eigenkapital und erreichte einen Top-Wert unter den 90 geprüften Instituten.
Wenige Wochen später ist die Bank am Ende - und ein Beispiel dafür, wie schnell ein Finanzkonzern in den Abwärtsstrudel geraten kann. Das Geschäftsmodell, kurzfristig Geld aufzunehmen und es langfristig weiterzuverleihen, erwies sich als nicht krisenfest. Andere Banken liehen der Dexia kein Geld mehr, Kunden zogen Millionen Euro an Spareinlagen ab, und auch die Anleger verloren das Vertrauen: Der Aktienkurs halbierte sich binnen weniger Tage. Am Donnerstag wurden die Papiere vom Handel ausgesetzt. Um ein Überspringen der Krise auf andere Banken zu verhindern, soll das Institut nun aufgespalten und mit Steuergeldern gerettet werden.
So wie der Dexia könnte es auch anderen Banken gehen. In den vergangenen Wochen ist das Vertrauen der Investoren in die Finanzbranche erheblich gesunken. Die EU-Staaten....

Mittwoch, Oktober 05, 2011

Amr Ismail - The lost Dream

Freitag, September 30, 2011

As Scorn for Vote Grows, Protests Surge Around Globe

The New York Times
September 27, 2011
As Scorn for Vote Grows, Protests Surge Around GlobeMADRID — Hundreds of thousands of disillusioned Indians cheer a rural activist on a hunger strike. Israel reels before the largest street demonstrations in its history. Enraged young people in Spain and Greece take over public squares across their countries.
Their complaints range from corruption to lack of affordable housing and joblessness, common grievances the world over. But from South Asia to the heartland of Europe and now even to Wall Street, these protesters share something else: wariness, even contempt, toward traditional politicians and the democratic political process they preside over.
They are taking to the streets, in part, because they have little faith in the ballot box.
“Our parents are grateful because they’re voting,” said Marta Solanas, 27, referring to older Spaniards’ decades spent under the Franco dictatorship. “We’re the first generation to say that voting is worthless.”
Economics have been one

Donnerstag, September 29, 2011

«Das sind Heuchler, Egoisten und Nostalgiker»

Tages Anzeiger 28.09.2011
Kultur
«Das sind Heuchler, Egoisten und Nostalgiker»
Von Philippe Zweifel.
Der Journalist und Autor Gerhard Matzig hat ein Buch über Menschen geschrieben, die «einfach nur dagegen» sind - und so eine Gefahr für die Zukunft darstellten.
Harmlose Ewiggestrige oder Gefahr für die Zukunft? Windenergie-Gegner in Deutschland.
Gerhard Matzig, geboren 1963, hat Politische Wissenschaften und Architektur in Passau und München studiert. Nach einer Tätigkeit als freier Autor wurde er 1997 Redakteur im Feuilleton der «Süddeutschen Zeitung», seit 2009 leitet er das Ressort «SZ Wochenende». Für seine journalistische Tätigkeit in den Bereichen Architektur und Design wurde er mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Gerhard Matzig ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt am Rand von München. (Bild: Goldmann Verlag/Peter von Felbert)
Bedenken haben derzeit Konjunktur, «Wutbürger» wurde in Deutschland zum «Wort des Jahres». Die Zukunftslust ist uns offenbar vergangen. Fortschritt ist mittlerweile ein Wort, das Allergien auslöst, Technik ein Feindbild - so lautet die Diagnose von Gerhard Matzig. In seinem Buch «Einfach nur dagegen» untersucht er auf unterhaltsame Art, wie dieser Wille zum Stillstand entstand und warum Utopien heute in solch schlechtem Ruf stehen. Matzig zeigt, wie der grassierende Egoismus unseren Kindern die Zukunft verbaut, und entwirft Szenarien einer neuen Moderne in Politik, Wirtschaft und Technik. Gerhard Matzig: Einfach nur dagegen. Wie wir unseren Kindern die Zukunft verbauen. Goldmann Verlag. ISBN: 978-3-442-31273-3. Das Buch erscheint am 12. Oktober.
Sie fürchten in Ihrem Buch um die Zukunft Ihrer Kinder. Wie ernst ist die Lage wirklich?
Den Teufel an die Wand zu malen: Das überlasse ich gerne den amtierenden Wutbürgern. Insofern ist die Lage zwar ernst, aber nicht hoffnungslos. Richtig ist aber, dass gerade in Deutschland eine tendenziell überalterte Gesellschaftsschicht dominiert, der die Belange der nachfolgenden Generationen im Grunde egal sind.
Ihrer Meinung nach liegt das Problem in einer Angst vor der Zukunft, die sich in einem Wutbürgertum ausdrückt. Wer sind die Wutbürger? Ist der «klassische» Wutbürger soziodemografisch kategorisierbar? Ist er politisch kategorisierbar?
Interessant ist hier die Studie des Göttinger Politikwissenschaftlers Franz Walter, die kürzlich vorgestellt wurde. Demnach rekrutiert sich das Wutbürgertum vor allem aus älteren, akademisch gebildeten und wohlhabenden Menschen, die aber keineswegs uneigennützig sind. Vielmehr haben sie egoistische Motive. Sie sind mehrheitlich Grundstückseigentümer, die um den Wert ihrer Immobilien fürchten. Es ist also logisch, dass sie sowohl gegen infrastrukturelle, langfristige Vorhaben wie Bahnhöfe wettern – aber auch gegen Windkraftanlagen vor der eigenen Tür.
Sehnen sich solche Menschen nicht einfach nach den guten alten Zeiten?
Ja, sie flüchten vor den Herausforderungen einer schwierigen Gegenwart und ungewissen Zukunft in die neobiedermeierliche Vorstellung einer vermeintlich besseren Vergangenheit. Das nimmt bisweilen sogar reaktionäre Züge an. Einerseits also dürfte der Wutbürger ein Relikt der links sozialisierten, grün angehauchten 68er-Bewegung darstellen, erfahren in der Protestkultur; andererseits trifft man ihn auch in rechten Zirkeln an. Letztlich sind sie vor allem eines: gefährlich. Mit den Worten Bernard Shaws: «Alte Männer sind gefährlich, denn ihnen ist die Zukunft egal.»
Wenn der Wutbürger politisch nicht klar definierbar ist – wie steht es eigentlich mit dem Begriff «Innovation»: Ist das ein rechter oder linker Begriff?
Weder noch. Früher, in fortschrittsfreundlicheren Zeiten, war der Begriff positiv besetzt, das Neue war oft ein Versprechen auf eine bessere Welt, links wie rechts – heute wird die Innovation oft als Neuerungssucht geschmäht. Dagegen hat das Alte Konjunktur. Denken Sie an die Rückkehr zum Griechisch-Unterricht, an die Renaissance von Benimmkursen – bis hin zu den Retrowellen in der Automobil- oder Mode-Branche. Womit wir wieder bei der wohlhabenden

Freitag, September 16, 2011

New York Times - Soaring Poverty Casts Spotlight on ‘Lost Decade’

The New York Times
September 13, 2011
Soaring Poverty Casts Spotlight on ‘Lost Decade’
WASHINGTON — Another 2.6 million people slipped into poverty in the United States last year, the Census Bureau reported Tuesday, and the number of Americans living below the official poverty line, 46.2 million people, was the highest number in the 52 years the bureau has been publishing figures on it.
And in new signs of distress among the middle class, median household incomes fell last year to levels last seen in 1996.
Economists pointed to a telling statistic: It was the first time since the Great Depression that median household income, adjusted for inflation, had not risen over such a long period, said Lawrence Katz, an economics professor at Harvard.
“This is truly a lost decade,” Mr. Katz said. “We think of America as a place where every generation is doing better, but we’re looking at a period when the median family is in worse shape than it was in the late 1990s.”
The bureau’s findings were worse than many economists expected, and brought into sharp relief the toll the past decade — including the painful declines of the financial crisis and recession —had taken on Americans at the middle and lower parts of the income ladder. It is also fresh evidence that the disappointing economic recovery has done nothing for the country’s poorest citizens.
The report said the percentage of Americans living below the poverty line last year, 15.1 percent, was the highest level since 1993. (The poverty line in 2010 for a family of four was $22,314.)
The report comes as President Obama gears up to try to pass a jobs bill, and.....