Freitag, März 20, 2009

Apocalyptica - Nothing else matters

Donnerstag, März 19, 2009

Das Christentum und seine seltsame Geschichten....

aus dem blog von Hugo Stamm:

John Rambo schreibt:

also ich kenne eine viel gefährlichere sekte, die behauptet, dass wenn man sich nicht an ihre regeln hält, man nach dem tod in eine feurige höhle kommt und für alle ewigkeit auf kleiner flamme geröstet wird und wo scheinbar so ein typ mit einem geissenkopf herumlümmelt, der immer mega böse ist.

die behauptet, dass da ein mensch, der aber irgendwie kein mensch war, ans kreuz geschlagen wurde und dann gen himmel fuhr und dann aber wieder zurückkam! obwohl sein körper noch da lag (ein körper übrigens der durch eine scheinschwangerschaft geboren wurde) und auf den warten die immer noch. nach zweitausend jahren haben sies nicht begriffen, dass da keiner mehr kommt.

die behaupten sogar, dass wenn man die hände faltet und einen spruch murmelt, dass dann im himmel oben so einer ist, der dann runterkommt und wunder geschehen lässt.

die behaupten, dass aids eine strafe des typen da oben in den wolken für die gleichgeschlechtlichen ereignisse auf der erde da unten sei. und das obwohl auch heteros daran sterben.

die behaupten sogar, dass der mensch nicht vom affen abstammt, obwohl sie selber der beste beweis dafür sind, sondern aus einem interdimensionalen botanischen garten herausgeworfen wurden, weil sie äpfel gegessen und mit schlangen gesprochen haben...


also da kommen mir die Stanniolkugeln eigentlich nicht mehr so abartig vor...
--

:-D

Dienstag, März 17, 2009

NZZ: Unendlichkeit des Geldes – Endlichkeit der Natur

NZZ-Online
17. März 2009, Neue Zürcher Zeitung
Unendlichkeit des Geldes – Endlichkeit der Natur
Überlegungen zum oft missverstandenen Prinzip der Nachhaltigkeit
Auch was die Nahrungsmittelproduktion angeht, stösst unser Planet irgendwann auf die Grenzen seiner Tragfähigkeit.

Zur weltweiten Wirtschaftskrise wäre es nicht gekommen, wenn auch in der Finanzbranche nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit gearbeitet worden wäre. Dieses Prinzip legt die Anerkennung von Grenzen nahe. Wie die Finanzwirtschaft sich stärker auf die Realwirtschaft ausrichten muss, so muss diese stärker die Tragfähigkeit der Natur berücksichtigen.


NZZ-Online
17. März 2009, Neue Zürcher Zeitung
Unendlichkeit des Geldes – Endlichkeit der Natur
Überlegungen zum oft missverstandenen Prinzip der Nachhaltigkeit
Auch was die Nahrungsmittelproduktion angeht, stösst unser Planet irgendwann auf die Grenzen seiner Tragfähigkeit.

Zur weltweiten Wirtschaftskrise wäre es nicht gekommen, wenn auch in der Finanzbranche nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit gearbeitet worden wäre. Dieses Prinzip legt die Anerkennung von Grenzen nahe. Wie die Finanzwirtschaft sich stärker auf die Realwirtschaft ausrichten muss, so muss diese stärker die Tragfähigkeit der Natur berücksichtigen.

Von Thomas Kesselring*

Der Umgang mit Knappheit gehört zur Conditio humana. Als Folge der geplatzten Hypotheken-Spekulations-Blase fehlt der Wirtschaft heute das Kreditvolumen – Kredit heisst Vertrauen –, das nötig wäre, um die Konjunktur der letzten Jahre aufrechtzuerhalten. Im Sachsen des 16. Jahrhunderts drohte aufgrund eines Booms im Bergwerkswesen das Holz knapp zu werden. Entschiedener als die Politik heute reagierte der Kurfürst damals mit einer Verordnung, worin er seinen Bergwerksbetreibern eine «beharrliche Nutzung» von Holz vorschrieb – eine Nutzung, welche «die Gehölze ertragen können». Dies ist eine der ältesten dokumentierten Vorschriften über die beharrliche oder, wie es zu Beginn des 18. Jahrhunderts hiess, «nachhaltige» Holznutzung. Das Konzept der Nachhaltigkeit – stammt es aus der deutschen Forstwirtschaft?

Die Ursachen der gegenwärtigen Kreditkrise signalisieren den enormen Abstand zwischen der auf Kurzfristigkeit angelegten Egomanie vieler Wirtschaftsakteure und der Idee der Nachhaltigkeit. Ins öffentliche Bewusstsein ist dieser Begriff 1987 mit dem Erscheinen des Uno-Berichts über Umwelt und Entwicklung (Brundtland-Bericht) getreten. Statt von «nachhaltig» ist darin oft auch von «dauerhaft» oder «zukunftsfähig» die Rede. Die zentrale Botschaft des Berichts lautet: «Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.» Das Wort «sustainable» im englischen Original war schon 1970 im Bericht des Club of Rome über die Grenzen des Wachstums gestanden, in Anlehnung an die in der internationalen Forstwirtschaft gebräuchliche Wendung «sustained yield» (auf Dauer angelegter Ertrag).

Seither hat das Konzept der Nachhaltigkeit eine steile Karriere absolviert. Dabei kam es auch zu Pervertierungen, etwa durch den Finanzjargon, bei dem «nachhaltig» oft bloss längerfristig gewinnbringende Geldanlagen bezeichnet. Eine Begriffsklärung kann also nicht schaden. Nachhaltigkeitskonzepte betrachten die Natur, das Ökosystem Erde, als eine Art Ressource, die der Nutzung durch gegenwärtige und künftige Generationen gleichermassen offenstehen soll. Dieses Anliegen ist anthropozentrisch, es billigt der Natur nur einen instrumentellen, keinen Eigenwert zu. Doch verleiht es ihrem Schutz und ihrer Erhaltung (Konservierung) oberste Priorität. In der praktischen Auslegung bedeutet dies dreierlei.

1. Erneuerbare oder nachwachsende Ressourcen sollen nur in dem Rhythmus genutzt werden, in dem sie sich regenerieren. 2. Nicht erneuerbare Ressourcen – Mineralien, Metalle, fossile Brennstoffe – sollen nicht schneller abgebaut werden, als man geeignete Substitute bereitstellen kann. 3. Der Ausstoss an Schadstoffen ist auf ein Mass zu begrenzen, das die Absorptionsfähigkeit des gesamten Ökosystems, einschliesslich der Atmosphäre, nicht übersteigt.

Wie man diese Nutzungsregeln am besten anwendet, ist eine Frage, die Anlass zu vielfältigen theoretischen und praktischen Kontroversen bietet. Wo liegen die Kapazitätsgrenzen der Atmosphäre für die Aufnahme von Treibhausgasen genau? Bewegt sich eine um zwei Grad erhöhte Durchschnittstemperatur noch innerhalb dieser Grenzen? Verlangt Nachhaltigkeit ein Weniger oder ein Mehr an Technologie, und wenn Letzteres gilt – wie soll diese Technologie aussehen? Wie weit kann oder soll man knapp werdende natürliche Ressourcen durch andere natürliche Ressourcen ersetzen, und wie weit kommen dazu auch synthetische Produkte in Frage?

Eine wesentliche Orientierungshilfe

Auf viele dieser Fragen zeichnen sich inzwischen klare Antworten ab, wenn sich auch nicht alle angenehm anhören: Ein Temperaturanstieg um zwei Grad bedeutet eine Systemveränderung, deren Folgen nicht genau voraussehbar sind. Die Technik ist bekanntlich Fluch und Segen zugleich. Die heute geforderte Effizienzrevolution wäre jedenfalls ohne Technologieentwicklung undenkbar. Natürliche Ressourcen lassen sich häufig problemlos durch synthetische ersetzen – zum Beispiel Kupfer durch Glasfasern –, aber synthetische und technische Lösungen haben ihre Grenzen. Wasser, das knapp wird, kann man nicht mit Plastic kompensieren, den negativen Klimaeffekt durch abgeholzte Tropenwälder nicht mit dem Bau neuer Betonwüsten.

Auch wenn viele Kontroversen offen sind – die Idee der Nachhaltigkeit bietet eine wesentliche Orientierungshilfe. Die Richtung, die sie anzeigt, ist keineswegs beliebig. Was die Grenzen der Tragfähigkeit unseres Planeten betrifft, so hat keine Generation vor uns jemals auch nur im Entferntesten über so viel und so zuverlässige Informationen verfügt wie die unsere. Auch über das wechselvolle Schicksal früherer Völker in ihrem Kampf um die Erhaltung ihrer Lebensräume sind wir heute besser informiert, als alle unsere Vorfahren es waren. Mit diesem Wissen bietet sich uns eine einzigartige Chance.

Die eigentliche Herausforderung liegt anderswo, nämlich in der übermächtigen Versuchung, das Nachhaltigkeitskonzept, das ursprünglich ganz auf den Umgang mit dem Naturhaushalt ausgerichtet war, zu verwässern. Im Brundtland-Bericht wurde dieses Konzept mit der Idee der Entwicklung verbunden und um eine wirtschaftliche und eine soziale Dimension erweitert. Soziale Nachhaltigkeit zielt auf Anliegen wie die Beseitigung der absoluten Armut, die Verbesserung der Grundausbildung und der Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern, auf Minderheitenschutz, Gleichstellung von Frau und Mann usw. ab. Wirtschaftliche Nachhaltigkeit umfasst Aspekte wie Wirtschaftswachstum, Vermehrung von Beschäftigung und Einkommen, aber auch eine Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Diese Anliegen verdienen zweifellos hohe, zum Teil höchste Priorität. Ein globales Apartheid-System – hier üppige Wohlstandsparadiese, dort trostlose Elendsgürtel – verhöhnt nicht nur unser Gerechtigkeitsempfinden, sondern ist auch extrem fragil. Soziales Elend lässt sich nicht ohne Wirtschaftsentwicklung überwinden, zumal auch die Weltbevölkerung jährlich immer noch um 80 Millionen wächst. Dennoch wäre es irreführend, wirtschaftliche und soziale Entwicklung generell unter das Stichwort «Nachhaltigkeit» zu subsumieren.

Fehler der klassischen Ökonomie

Entwicklung ist nicht per se nachhaltig – schon gar nicht, wenn sie auf Wachstum ausgerichtet ist. Ein kritischer Blick auf die Frage nach den Quellen wirtschaftlicher Wertschöpfung kann das bestätigen. Die klassische Ökonomie hat diese Frage nie systematisch untersucht. Häufig werden zwei solche Quellen genannt: Arbeit und Kapital, dieses verstanden als Realkapital (Investitionsgüter wie Werkzeuge, Maschinen, Gebäude). Die Kapitalbildung wird gewöhnlich mit der Bereitschaft zum Sparen erklärt. Als eine dritte Quelle wird manchmal das menschliche Know-how (Wissen, Ausbildung) angeführt. Von ihm hängt klarerweise der technische Fortschritt ab.

Ein vierter Wertsteigerungsfaktor – Natur – ist den ökonomischen Klassikern jedoch entgangen. Adam Smith hat zwar die wohlstandsförderlichen Effekte einer arbeitsteiligen Marktgesellschaft analysiert. Eine solche Gesellschaft benötigt mehr Investitionsgüter als eine nicht arbeitsteilige. Smith glaubte, die Bereitstellung solcher Güter verdanke sich primär der Sparsamkeit. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn Investitionen lassen sich, genau so wie der Konsum, auch über die Neuausgabe von Geld (einst: Gold- und Silberförderung; heute: Beschleunigung der Notenpresse) steigern. Dieser Weg führt freilich nur dann zum Erfolg statt zur Inflation, wenn parallel zur Geldmenge auch die Realwirtschaft wächst – wenn das Volumen geleisteter Arbeit zunimmt und/oder wenn mehr Ressourcen genutzt werden, wenn also Böden zusätzlich unter den Pflug genommen, Bewässerungssysteme betrieben, neue Minerallager, Ölfelder, Energiequellen erschlossen und Wälder in Papier verwandelt werden. All diese Stichworte verweisen auf den Faktor Natur. Die klassische Nationalökonomie hat ihm nie die gebührende Beachtung geschenkt – vermutlich weil «Natur» lange Zeit unbegrenzt zur Verfügung stand, ihre Nutzung nichts kostete und ihr Schutz kein Thema war. Man erachtete ihren Beitrag zur Wertschöpfung schlicht als selbstverständlich.

Da ausserdem jede Anstrengung zur Steigerung der Wertschöpfung mit Arbeit verbunden ist, wurde der Beitrag, den Böden und Ressourcen allgemein an die wirtschaftliche Wertschöpfung leisten, systematisch unterschätzt. Locke schrieb in seinem für die Ökonomie bahnbrechenden «Second Treatise of Government», die für das menschliche Leben nützlichen Erzeugnisse der Erde seien «zu neun Zehnteln die Auswirkungen der Arbeit». Wobei er sich sogleich korrigierte: Meistens müsse man sogar «99 Hundertstel ganz dem Konto der Arbeit zuschreiben».

Aufgabe für die Politik

So kam es, dass die klassische Ökonomie den Unterschied zwischen der Endlichkeit der Natur und der Unendlichkeit des Geldes beziehungsweise des Geldkapitals unter den Tisch kehrte. Für diese Unterscheidung hat uns erst der Club of Rome mit seinem Bericht über die Grenzen des Wachstums empfänglich gemacht. Seit etwa einer Generation wissen wir: Die Fischerei wird eher wegen einer Verknappung der Fische als wegen eines Mangels an Schiffen an Grenzen stossen und die Nutzung fossiler Brennstoffe eher wegen der beschränkten Aufnahmefähigkeit der Atmosphäre für Kohlendioxid als wegen fehlender Raffinerien. Auch wenn sich durch Kultivierung des natürlichen Kapitals die Grenzen des Wachstums vielleicht ein Stück weit hinausschieben lassen – gegen die Begrenzung selbst ist kein Kraut gewachsen. Eine Wirtschaft, die diesem Faktum nicht Rechnung trägt, ist nicht nachhaltig.

Wie schwer sich die globalisierte Wirtschaft heute mit Begrenzungen tut, hat die spekulative Aufblähung flüchtiger Finanzblasen gezeigt. In der Folge steht sie nun vor der doppelten Aufgabe, die Finanzmärkte in den Dienst der Realwirtschaft zu stellen und diese auf Nachhaltigkeit auszurichten. Für beides müsste die Politik jetzt endlich die Weichen stellen.


* Thomas Kesselring ist Professor für Ethik an der Pädagogischen Hochschule Bern und Privatdozent für Philosophie an der Universität Bern.

Montag, März 16, 2009

Meat Loaf - Bombastic Rock

Objects in the rearview mirror may appear closer than they are


Couldn't Have Said It Better


I'd lie for you (and that's the truth)


Bat out of hell


I'd would do anything for love


Live is a Lemon

Sonntag, März 15, 2009

Tages Anzeiger: Wolfgang Sofsky - Amok, der Rausch absoluter Macht

Tages Anzeiger 13.03.2009
Amok, der Rausch absoluter Macht
Von Wolfgang Sofsky.
Wie wird einer zum Amokläufer? Gibt es ein Standardprofil des Täters? Sind Massaker zu verhindern? Wolfgang Sofsky, der bekannte Soziologe, hat Antworten.


Der Göttinger Soziologe und Publizist Wolfgang Sofsky (1952) schreibt über Krieg und Gewalt und das Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit. Zu seinen Publikationen gehören «Zeiten des Schreckens – Amok Terror Krieg» (2008), «Das Prinzip Sicherheit» (2005) oder «Verteidigung des Privaten» (2007).

Tages Anzeiger 13.03.2009
Amok, der Rausch absoluter Macht
Von Wolfgang Sofsky.
Wie wird einer zum Amokläufer? Gibt es ein Standardprofil des Täters? Sind Massaker zu verhindern? Wolfgang Sofsky, der bekannte Soziologe, hat Antworten.

Der Göttinger Soziologe und Publizist Wolfgang Sofsky (1952) schreibt über Krieg und Gewalt und das Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit. Zu seinen Publikationen gehören «Zeiten des Schreckens – Amok Terror Krieg» (2008), «Das Prinzip Sicherheit» (2005) oder «Verteidigung des Privaten» (2007).

Ein Jugendlicher schlüpft in einen Kampfanzug, stürmt mit der Beretta seines Vaters in seine frühere Schule und exekutiert mit gezielten Kopfschüssen neun Schüler und drei Lehrerinnen. Auf der Flucht schiesst er drei Passanten nieder, bevor ihn die Polizei in die Enge treibt und er sich schliesslich selbst tötet. Wenige Stunden davor hatte in Geneva County im Südosten Alabamas ein 30-jähriger Mann sein Elternhaus in Brand gesteckt, alle Angehörigen erschossen und auf der Flucht eine Familie niedergemäht, die auf ihrer Veranda sass. Nach einem Feuergefecht mit der Polizei rettete er sich in ein nahes Gebäude und tötete sich selbst.

Treuherziges Wunschdenken

Die beiden jüngsten Amoktaten lösen - wie immer - Entsetzen, Ratlosigkeit und prompte Versuche der Selbstberuhigung aus. Ohne Vorzeichen bricht der Amok in den Alltag ein. Von einer Minute zur anderen herrscht das Chaos. Sofort rätselt man über Gründe und Ursachen. Doch können Gemütszustände, die in einer Gesellschaft gang und gäbe sind, unmöglich die Einzigartigkeit der Untat erklären. Die Zahl der Frustrierten, Gemobbten oder Depressiven, der Waffennarren, Killerspieler oder Weltverächter, der Behörden-, Schul-, oder Familiengeschädigten geht in die Millionen. Amoktäter indes sind eine rare Spezies - ohne besondere Eigenschaften.

Es gibt kein Standardprofil des Amoktäters. Keineswegs kommt er aus der schlechten Gesellschaft der Irren, Kran-ken und Erfolglosen. Manche sind Aussenseiter, andere dagegen sozial integriert. Auch einen Standardtatort sucht man vergebens. Amokläufe finden nicht nur in Schulen statt, sondern auch in Restaurants, Bürogebäuden, Universitäten, Einkaufszentren, Parlamenten.

Dennoch erfindet man aus einer Handvoll Merkmale sofort eine sinnhafte Geschichte. Besonders bewährt hat sich die Umkehrung ins Gegenteil, wonach der Mörder ein Opfer misslicher Umstände gewesen sein müsse, ein eingeschüchterter Einzelgänger mit einer verborgenen Zweitidentität des Lebensmüden und Missachteten. Als sei der Amok nur eine Reaktion ohne eigenes Zutun. Wie viele Menschen sind schwermütig und denken nicht im Traum daran, auch nur den Arm zu heben? Indem man jedoch den Täter zum Opfer umtauft, bewahrt man sein empfindsames Weltbild samt der Illusion, etwas ausrichten zu können. Die Idee, mit Schulreformen, Waffenkontrollen, Medienzensur oder psychologischer Dauerbeihilfe liesse sich auch nur ein einziges Massaker vereiteln, ist nichts als treuherziges Wunschdenken. Amokläufe konfrontieren die Gesellschaft mit ihrer Ohnmacht. Die Zerstörungskraft des Individuums ist nahezu unbegrenzt.

Kein spontaner Ausbruch

Die Tatmotive sind meist von bestürzender Banalität. Berufliche Niederlagen, verschmähte Liebe, enttäuschter Gel-tungsdrang, Neidanfälle oder simpler Alltagsärger können Menschen so in Rage versetzen, dass sie die Barriere überspringen. Ein ablehnender Bescheid, ein falsches Wort, ein verächtlicher Blick - und der innere Sprengsatz zündet. Um die Verhältnismässigkeit der Mittel kümmert sich der Amok nie. Immer übertrifft die Tat Anlass und Grund. Am 20. Dezember 1995 zog in einem New Yorker Schuhgeschäft ein junger Mann die Pistole, weil ihm die Schuhe zu teuer waren und die Verkäuferin nicht mit sich handeln liess. Fünf Tote waren das Ergebnis dieses Unmutsanfalls. Weil ihm ein Kredit verweigert worden war, erschoss am 30. Juli 2002 ein Angestellter des Bildungsministeriums in Beirut neun Kollegen. Mit einer Kalaschnikow und zwei Pistolen eröffnete er in den Büros das Feuer. Als ihm die Munition ausging, lief er die Treppe hinunter, zündete sich eine Zigarette an und mischte sich unter die Passanten.

Trotz seiner Seltenheit kennt der Amok wiederkehrende Elemente. Meist geht dem Massaker eine innere Verwandlung voraus. Die Inkubationszeit kann Monate, Tage oder auch nur Stunden währen. Der Amok ist kein spontaner Ausbruch. Der Täter bewaffnet sich und zieht sich in seine Innenwelt zurück, sitzt stumm in seiner Kammer, auf der Parkbank oder der Zuschauertribüne und brütet vor sich hin. Die Imagination künftiger Omnipotenz will ausgekostet werden. Die beiden Halbwüchsigen, die am 20. April 1999 in Littleton zwölf Mitschüler und einen Lehrer regelrecht exekutierten, nahmen sich für die Vorlust ein ganzes Jahr Zeit. In den Wochen vor dem Überfall drehten sie in den Kellern ihrer Elternhäuser fünf Videofilme, um sich ihren Tag des Jüngsten Gerichts auszumalen. In der Abgeschiedenheit überkommen den Mörder Fantasien der Vernichtung. Die Bilder verdichten sich zu einer fixen Idee, die sich einbohrt ins Gehirn. Im Freiraum der Fantasie gilt kein Tabu und keine Zensur. Die Gedanken überspringen alle Barrieren. Wer den Amok verhindern will, der müsste nicht nur jedem auffälligen und unauffälligen Zeitgenossen einen Bewacher zur Seite stellen, sondern ihm auch die Vorstellungskraft aus dem Hirn brennen.

Ekstatischer Tanz der Vernichtung

Kurz vor der Tat behelfen sich manche Täter noch mit einer äusseren Metamorphose. Der Amokschütze von Erfurt streifte sich auf der Schultoilette das schwarze Kostüm japanischer Ninja-Krieger über und zog sich eine Sturmmaske übers Gesicht. Im Augenblick der Verwandlung wurde er nicht nur anders, er wurde ein anderer. Die Maskerade diente ihm nicht zur Tarnung, sondern zur Entgrenzung seiner selbst. Sie verlieh ihm die Macht zu namenlosem Schrecken.

Vollendet ist die Verwandlung jedoch erst in der physischen Aktion. Erst die Tat bringt den Amoktäter hervor. Nach dem ersten Mord öffnet sich die Wüstenei absoluter Freiheit. Plötzlich ist der Täter Herr über Leben und Tod. Nichts steht ihm mehr im Wege. Mit ungeahnter «Selbstsicherheit», ja Souveränität bewegt er sich. Was von aussen wie blinde Vernichtungswut aussieht, ist in Wahrheit ein Zustand absoluter Geistesgegenwart. Der Mörder ist hellwach. Mancher streckt mit zügiger Gelassenheit ein Opfer nach dem anderen nieder, andere feuern begeistert um sich. Über 60 Patronen soll der Schütze von Winnenden verpulvert haben. Der Amok ist ein ekstatischer Tanz der Vernichtung. Der Bewegungsrausch entfesselt Energien, von denen der Täter nicht einmal ahnte, dass er sie hat.

Der erste Schuss öffnet dem Zufall Tür und Tor

Häufig beginnen Amokläufe mit Racheakten gegen verhasste Verwandte, Nebenbuhler oder Kollegen. Doch öffnet der erste Schuss dem Zufall Tür und Tor. Vom tödlichen Familiendrama unterscheidet sich der Amok durch seine Wahllosigkeit. Der Zorn eskaliert zur Wut. Sie nimmt auch Fremde ins Visier, die zufällig am falschen Ort sind. Der Täter macht keinen Unterschied. Von den Opfern will er nichts. Ihr Tod ist völlig sinnlos. Was den Täter treibt, ist der Rausch absoluter Macht. Er tötet allein um des Tötens willen. Im Triumph befreit er sich von sich selbst. Indem er ganz eins mit sich selbst wird, verliert er sich selbst.

Der Amok ist kein erweiterter Selbstmord. Nicht Verzweiflung, sondern Wut lenkt die Tat. Im Zustand des Exzesses verfolgt niemand Suizidpläne. Manche haben zwar ihr Leben satt, andere jedoch halten sich alle Optionen offen. Dass manche Sturmläufe mit dem Tod des Mörders enden, liegt auch nicht an einem plötzlichen Anflug von Reue. Amokläufer sind nicht ihre eigenen Henker. Sie sterben bei der Rückkehr aus dem anderen Zustand, wenn sie von der Normalität wieder eingeholt werden. (Tages-Anzeiger)

Erstellt: 13.03.2009, 08:25 Uhr

Samstag, März 14, 2009

Tages Anzeiger - «Wir würden eine feudale Oberschicht erhalten»

Tages Anzeiger
«Wir würden eine feudale Oberschicht erhalten»
Von Timm Eugster. 11.03.2009

Mit Hans Kissling, einst Zürcher Kantonsstatistiker, hat die Linke einen Verbündeten im Kampf für eine nationale Erbschaftssteuer. Im Interview mit Tagesanzeiger.ch/Newsnetz argumentiert er jedoch auf liberaler Linie.

Herr Kissling, Sie fordern eine nationale Erbschaftssteuer ab einer Million Franken – wie SP-Fraktionschefin Ursula Wyss. Hat sie bei Ihnen abgeschrieben?

Sie hat mein Buch gelesen und ist offenbar zur Überzeugung gelangt, dass eine Million Franken pro Erbe eine vernünftige Grenze ist, ab der man eine nationale Erbschaftssteuer einführen sollte. Die Zahl ist nicht zufällig: So werden normale Einfamilienhausbesitzer nicht tangiert. 97 Prozent der Erben würden nicht behelligt.


Tages Anzeiger
«Wir würden eine feudale Oberschicht erhalten»
Von Timm Eugster. 11.03.2009

Mit Hans Kissling, einst Zürcher Kantonsstatistiker, hat die Linke einen Verbündeten im Kampf für eine nationale Erbschaftssteuer. Im Interview mit Tagesanzeiger.ch/Newsnetz argumentiert er jedoch auf liberaler Linie.

Herr Kissling, Sie fordern eine nationale Erbschaftssteuer ab einer Million Franken – wie SP-Fraktionschefin Ursula Wyss. Hat sie bei Ihnen abgeschrieben?
Sie hat mein Buch gelesen und ist offenbar zur Überzeugung gelangt, dass eine Million Franken pro Erbe eine vernünftige Grenze ist, ab der man eine nationale Erbschaftssteuer einführen sollte. Die Zahl ist nicht zufällig: So werden normale Einfamilienhausbesitzer nicht tangiert. 97 Prozent der Erben würden nicht behelligt.

Wie sind Sie eigentlich dazu gekommen, als pensionierter Zürcher Kantonsstatistiker ein Buch mit dem Titel «Reichtum ohne Leistung» zu schreiben und für eine nationale Erbschaftssteuer zu kämpfen?
Zürich ist einer der wenigen Kantone mit einer sehr detaillierten Steuerstatistik. Wir haben regelmässig nachweisen können, wie stark die Ungleichheit bei der Vermögensverteilung seit 1991 gestiegen ist – doch zu meinem Ärger hat sich niemand dafür interessiert. Dies, obwohl die Schweiz international spitze ist punkto Ungleichheit. Innerhalb der Schweiz dürfte Zürich im Durchschnitt liegen, während die Vermögen in Basel-Stadt noch etwas ungleicher verteilt sind. Am krassesten ist die Situation in Steueroasen wie Nidwalden, Zug oder Schwyz. Nach meiner Pensionierung habe ich mich daran gemacht, die Zahlen so aufzubereiten, dass sie einfach zu verstehen sind – und auf einmal war das Echo gross.

Was erregt am meisten Aufsehen?
Dass die drei reichsten Zürcher gleich viel Vermögen besitzen wie 56 Prozent der Bevölkerung. Oder dass das reichste Prozent der Zürcher Bevölkerung ihre Vermögen zwischen 1991 und 2003 um ganze 70 Prozent steigern konnte.

Mit der Finanzkrise sind jetzt wohl auch die Reichen nicht mehr so reich.
Der Börsenindex SMI war 2003 auf der gleichen Höhe wie jetzt wieder. Das heisst, meine Zahlen sind erst jetzt wieder topaktuell geworden – dazwischen sind die Reichen noch wesentlich vermögender gewesen.

Sie haben berechnet, dass in den kommenden 30 Jahren 1,5 Billionen Franken weitervererbt werden. Wie kann man sich das konkret vorstellen?
1,5 Billionen sind 1,5 Millionen Millionen. Jetzt werden die ganz grossen Vermögen vererbt, die in der Schweiz seit den 1970er-Jahren gebildet worden sind. Dazu ein anschauliches Beispiel aus Zürich: Ein 97-Jähriger hat acht Milliarden Franken und zwei rund 50-jährige Söhne. Sie werden bald je vier Milliarden erben oder haben einen Teil bereits in Form von Schenkungen erhalten . Mit ihrem Erbe könnten beide Söhne sämtliche Einfamilienhäuser und Wohnungen in Appenzell Innerrhoden kaufen. Das meine ich, wenn ich von einer Feudalisierung spreche: Solche geerbten Vermögen sind vergleichbar mit jenen mittelalterlicher Fürsten.

Das Beispiel ist nicht sehr real. Wo sehen Sie die wirklichen Gefahren?
Eine steigende Ungleichheit bremst das Wirtschaftswachstum: Wenn vor allem die Reichen von einem zunehmenden Bruttosozialprodukt profitieren, bleibt unten und in der Mitte der Gesellschaft weniger – und das sind die Schichten, die mit ihrem Konsum die Wirtschaft ankurbeln.

Sie warnen auch vor Gefahren für die Demokratie.
Hätte 1992 nicht ein Milliardär und Politiker von der Zürcher Goldküste Millionen investiert, um den Beitritt der Schweiz zum EWR mit seiner Kampagne zu verhindern, wäre das knappe Resultat wohl auf die andere Seite gekippt und wir wären heute im EWR. Ein aktuelleres Beispiel stammt aus der Stadt Zürich: Ein reicher Erbe der Firma Merck wollte von der Stadt ein Grundstück an bester Lage in der Altstadt für seine 500-Quadratmeter-Villa samt Hallenbad. Die Bevölkerung wehrte sich, es kam zur Abstimmung: Da liess der Millionenerbe die Stadt mit Plakaten zupflastern, wie ökologisch seine Villa doch sei, und der Stadtrat warnte vor der Abwanderung eines guten Steuerzahlers – und so siegte er schliesslich in der Abstimmung knapp. Solche Beispiele werden uns zunehmend blühen, wenn wir es zulassen, dass wir eine feudale Oberschicht erhalten.

Die Demokratie kann Schranken setzen.
Mit dem Vorstoss von Ursula Wyss bietet sich tatsächlich eine der letzten Gelegenheiten, Gegensteuer zu geben. Wenn man jetzt die Erbschaftssteuer nicht durchbringt, ist das Thema wohl für Jahre vom Tisch.

Sie sind zum Kronzeugen der Linken geworden, die Reiche sowieso stärker besteuern wollen. Ist Ihnen wohl dabei?
Ich habe Verbündete bei den letzten echten Liberalen. Bei den Freisinnigen sind dies etwa alt Ständerätin Vreni Spoerry und der frühere Finanzminister Kaspar Villiger.

Die NZZ bezeichnet die Erbschaftssteuer als «klassenkämpferischen Angriff auf die bürgerliche Gesellschaft, die Familie und die Marktwirtschaft».
Klassenkämpferisch wäre, wenn man alle Reichen hoch besteuern würde. Ich habe nichts gegen die Reichen: Wenn einer im System einer fairen Marktwirtschaft so clever ist, dass er mit seiner Tätigkeit viel Geld verdient, soll er reich werden. Aber durch die massenhafte Vererbung grosser Vermögen verdienen nicht mehr jene am meisten, die am meisten leisten, sondern jene, die das Glück haben, viel zu erben. Diese Entwicklung ist ein schlechtes Signal an alle, die arbeiten in diesem Land. Ich habe damit viel mehr Mühe als mit den 40 Millionen, die Daniel Vasella verdient.

Trotzdem: Sie fordern neue Steuern.
Mit dem Ertrag einer nationalen Erbschaftssteuer könnten Bund und Kantone andere Steuern senken oder aufheben. Jetzt in der Krise könnten aber auch Ausfälle bei den übrigen Steuereinnahmen kompensiert werden.

Familienunternehmen wären gefährdet: Die Erben müssten einen Teil verkaufen, um ihre Steuern bezahlen zu können.
Das ist ein Problem, das ich sehr ernst nehme. Aber es ist lösbar. Bei grossen Publikumsgesellschaften könnten die Erben ein paar Aktien verkaufen, ohne dass dies das Unternehmen berührt. Bei mittelgrossen Familienunternehmen könnte der Staat durch eine Treuhandfirma Aktien kaufen und wieder dem Markt zuführen. Die Firma wäre dann nicht mehr zu 100 Prozent im Besitz der Familie, aber sie bliebe in der Mehrheit. Und die kleinen KMU sind praktisch alle aus dem Schneider, wenn die Steuer erst bei hohen Erbschaften einsetzt. Sollte noch ein Problem bleiben, kann man wie in Deutschland die Steuer erlassen, wenn das vererbte KMU mindestens zehn Jahre lang weiterbetrieben wird. (Basler Zeitung)

Erstellt: 11.03.2009, 10:39 Uhr

Freitag, März 13, 2009

The Crisis?....... funny as hell!

Click on pics to make them bigger!


Donnerstag, März 12, 2009

Berge / Mountains

Mittwoch, März 11, 2009

Gotthard: Mighty Quinn

Dienstag, März 10, 2009

Folgt auf Finanzkrise eine Ölkrise?

Sonntagszeitung
08.03.2009
Folgt auf Finanzkrise eine Ölkrise?
Energieexperten befürchten nach einer konjunkturellen Erholung einen Preisschock

Von Thomas Hammer

Während viele Anleger noch im Bann der Banken- und Finanzkrise stehen, warnen Experten bereits vor der nächsten Krise. «Wir könnten auf eine neue Krise zusteuern, deren Ausmass die gegenwärtige übertreffen könnte», sorgt sich Nobuo Tanaka, Chef der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris. Noch sei der Ölpreis am Boden, doch könnte der Preis für ein Barrel Rohöl im Lauf der nächsten vier Jahre auf bis zu 200 US-Dollar explodieren.


Sonntagszeitung
08.03.2009
Folgt auf Finanzkrise eine Ölkrise?
Energieexperten befürchten nach einer konjunkturellen Erholung einen Preisschock

Von Thomas Hammer

Während viele Anleger noch im Bann der Banken- und Finanzkrise stehen, warnen Experten bereits vor der nächsten Krise. «Wir könnten auf eine neue Krise zusteuern, deren Ausmass die gegenwärtige übertreffen könnte», sorgt sich Nobuo Tanaka, Chef der Internationalen Energieagentur (IEA) in Paris. Noch sei der Ölpreis am Boden, doch könnte der Preis für ein Barrel Rohöl im Lauf der nächsten vier Jahre auf bis zu 200 US-Dollar explodieren.

Versäumte Investitionen könnten Ölpreis steigen lassen

Die Reaktionen von Konsumenten und Unternehmen auf die Finanzkrise könnten die drohende Ölkrise nach Ansicht der Energieagentur noch verschlimmern. Aufgrund steigender Finanzierungskosten und des stark gesunkenen Ölpreises haben nämlich viele Ölkonzerne ihre Investitionen in die Erschliessung, Förderung und Modernisierung von Raffinerien drastisch zurückgefahren. So hat die Credit Suisse in einer Analyse zur Aktie des Ölmultis BP ihre Schätzung für die im laufenden Jahr getätigten Investitionen um 10 Prozent herabgesetzt. «Die langfristigen Produktionsziele für BP sehen wir skeptischer als deren Management», so die Credit-Suisse-Analysten.

Die Konsumenten haben derzeit andere Sorgen, als Geld für eine Senkung des Energieverbrauchs von Haus und Auto auszugeben, zumal die gesunkenen Heizöl- und Benzinpreise die Wirtschaftlichkeitsrechnungen solcher Aufwendungen verschlechtern. Doch wenn wie erhofft die Weltwirtschaft wieder anzieht, könnten versäumte Investitionen in Förderquantität und Energieeffizienz den Ölpreis rasch nach oben treiben, weil die Produktion mit der steigenden Nachfrage nicht Schritt halten kann.

China sicherte sich tägliche Öllieferung für 20 Jahre

Die Anzeichen mehren sich, dass die derzeitige Ruhe am Ölmarkt trügerisch ist. So hat die US-Bank Morgan Stanley Ende Januar einen Supertanker mit 300 000 Tonnen Rohöl an Bord geleast und will die flüssige Fracht zu einem späteren Zeitpunkt mit Gewinn wieder veräussern. Auch andere Investoren haben die Öllagerung als Spekulation auf steigende Preise entdeckt.

«Die Investoren nutzen eine günstige Gelegenheit, die wahrscheinlich nur von kurzer Dauer ist», meint der Londoner Rohstoffanalyst Gareth Lewis-Davies von Dresdner Kleinwort dazu. Noch einen Schritt weiter ist die chinesische Regierung gegangen, die den russischen Ölmultis Rosneft und Transneft mit Krediten in Höhe von 25 Milliarden Dollar ausgeholfen hat. Im Gegenzug bekommt China 20 Jahre lang täglich 48 000 Tonnen Öl von den Russen geliefert.

Wenn institutionelle Investoren strategische Grossinvestments im Ölsektor tätigen, ist dies ein Indiz dafür, dass sie zumindest mittelfristig einen Preisanstieg erwarten. Zwar werden bei einer Zunahme der Ölnachfrage zunächst einmal die prall gefüllten Lager angezapft und dann nach und nach die auf See dümpelnden Supertanker der Investoren in die Häfen gebracht. Doch der Entspannungseffekt der Lagerleerung ist zeitlich begrenzt: Erweist sich der Aufschwung als nachhaltig, könnte mit dem Hochfahren der globalen Industrieproduktion eine massive Verteuerung des Öls einhergehen.

Auch wenn der Zeitpunkt eines nachhaltigen Ölpreisanstieges schwer einzuschätzen ist, sollten Aktienanleger diesen Faktor im Auge behalten. Allzu schnell kann nämlich teurer werdendes Benzin und Diesel die Freude über eine Erholung im Automobilsektor zunichte machen - zumindest bei den Herstellern, die trotz Absatzkrise nicht konsequent in die Weiterentwicklung von spritsparenden Modellen investiert haben. Auch bei Aktien aus Chemie, Transport und Touristik ist bei einer konjunkturellen Erholung die Rückschlagsgefahr gross, weil dann trotz steigender Umsätze die teureren Rohstoff- und Kraftstoffkosten auf die Ertragsrechnung drücken.

Je teurer das Öl, umso kräftiger sprudeln die Profite der Ölkonzerne. Auch Aktien von Solar- und Windkraftkonzernen, die derzeit von Analysten mit Zurückhaltung betrachtet werden, sind klassische Gewinner bei steigenden Ölpreisen. Wer mit Anlagezertifikaten auf den Ölpreis direkt an einer Verteuerung partizipieren will, sollte vorsichtig sein, weil der Zeitpunkt einer konjunkturellen Wiederbelebung schwer einschätzbar ist - mit zwei bis drei Jahren Vorlaufzeit sollten Anleger auf jeden Fall rechnen.

Publiziert am 08.03.2009

Montag, März 09, 2009

NYT: Thomas Friedman - The Inflection Is Near?

The New York Times
March 8, 2009
Op-Ed Columnist
The Inflection Is Near?
By THOMAS L. FRIEDMAN

Sometimes the satirical newspaper The Onion is so right on, I can’t resist quoting from it. Consider this faux article from June 2005 about America’s addiction to Chinese exports:

FENGHUA, China — Chen Hsien, an employee of Fenghua Ningbo Plastic Works Ltd., a plastics factory that manufactures lightweight household items...


The New York Times
March 8, 2009
Op-Ed Columnist
The Inflection Is Near?
By THOMAS L. FRIEDMAN

Sometimes the satirical newspaper The Onion is so right on, I can’t resist quoting from it. Consider this faux article from June 2005 about America’s addiction to Chinese exports:

FENGHUA, China — Chen Hsien, an employee of Fenghua Ningbo Plastic Works Ltd., a plastics factory that manufactures lightweight household items for Western markets, expressed his disbelief Monday over the “sheer amount of [garbage] Americans will buy. Often, when we’re assigned a new order for, say, ‘salad shooters,’ I will say to myself, ‘There’s no way that anyone will ever buy these.’ ... One month later, we will receive an order for the same product, but three times the quantity. How can anyone have a need for such useless [garbage]? I hear that Americans can buy anything they want, and I believe it, judging from the things I’ve made for them,” Chen said. “And I also hear that, when they no longer want an item, they simply throw it away. So wasteful and contemptible.”

Let’s today step out of the normal boundaries of analysis of our economic crisis and ask a radical question: What if the crisis of 2008 represents something much more fundamental than a deep recession? What if it’s telling us that the whole growth model we created over the last 50 years is simply unsustainable economically and ecologically and that 2008 was when we hit the wall — when Mother Nature and the market both said: “No more.”

We have created a system for growth that depended on our building more and more stores to sell more and more stuff made in more and more factories in China, powered by more and more coal that would cause more and more climate change but earn China more and more dollars to buy more and more U.S. T-bills so America would have more and more money to build more and more stores and sell more and more stuff that would employ more and more Chinese ...

We can’t do this anymore.

“We created a way of raising standards of living that we can’t possibly pass on to our children,” said Joe Romm, a physicist and climate expert who writes the indispensable blog climateprogress.org. We have been getting rich by depleting all our natural stocks — water, hydrocarbons, forests, rivers, fish and arable land — and not by generating renewable flows.

“You can get this burst of wealth that we have created from this rapacious behavior,” added Romm. “But it has to collapse, unless adults stand up and say, ‘This is a Ponzi scheme. We have not generated real wealth, and we are destroying a livable climate ...’ Real wealth is something you can pass on in a way that others can enjoy.”

Over a billion people today suffer from water scarcity; deforestation in the tropics destroys an area the size of Greece every year — more than 25 million acres; more than half of the world’s fisheries are over-fished or fished at their limit.

“Just as a few lonely economists warned us we were living beyond our financial means and overdrawing our financial assets, scientists are warning us that we’re living beyond our ecological means and overdrawing our natural assets,” argues Glenn Prickett, senior vice president at Conservation International. But, he cautioned, as environmentalists have pointed out: “Mother Nature doesn’t do bailouts.”

One of those who has been warning me of this for a long time is Paul Gilding, the Australian environmental business expert. He has a name for this moment — when both Mother Nature and Father Greed have hit the wall at once — “The Great Disruption.”

“We are taking a system operating past its capacity and driving it faster and harder,” he wrote me. “No matter how wonderful the system is, the laws of physics and biology still apply.” We must have growth, but we must grow in a different way. For starters, economies need to transition to the concept of net-zero, whereby buildings, cars, factories and homes are designed not only to generate as much energy as they use but to be infinitely recyclable in as many parts as possible. Let’s grow by creating flows rather than plundering more stocks.

Gilding says he’s actually an optimist. So am I. People are already using this economic slowdown to retool and reorient economies. Germany, Britain, China and the U.S. have all used stimulus bills to make huge new investments in clean power. South Korea’s new national paradigm for development is called: “Low carbon, green growth.” Who knew? People are realizing we need more than incremental changes — and we’re seeing the first stirrings of growth in smarter, more efficient, more responsible ways.

In the meantime, says Gilding, take notes: “When we look back, 2008 will be a momentous year in human history. Our children and grandchildren will ask us, ‘What was it like? What were you doing when it started to fall apart? What did you think? What did you do?’ ” Often in the middle of something momentous, we can’t see its significance. But for me there is no doubt: 2008 will be the marker — the year when ‘The Great Disruption’ began.

Sonntag, März 08, 2009

Samstag, März 07, 2009

NYT: Paul Krugmann - The Big Dither

The New York Times
March 6, 2009
Op-Ed Columnist
The Big Dither
By PAUL KRUGMAN

Last month, in his big speech to Congress, President Obama argued for bold steps to fix America’s dysfunctional banks. “While the cost of action will be great,” he declared, “I can assure you that the cost of inaction will be far greater, for it could result in an economy that sputters along for not months or years, but perhaps a decade.”


The New York Times
March 6, 2009
Op-Ed Columnist
The Big Dither
By PAUL KRUGMAN

Last month, in his big speech to Congress, President Obama argued for bold steps to fix America’s dysfunctional banks. “While the cost of action will be great,” he declared, “I can assure you that the cost of inaction will be far greater, for it could result in an economy that sputters along for not months or years, but perhaps a decade.”

Many analysts agree. But among people I talk to there’s a growing sense of frustration, even panic, over Mr. Obama’s failure to match his words with deeds. The reality is that when it comes to dealing with the banks, the Obama administration is dithering. Policy is stuck in a holding pattern.

Here’s how the pattern works: first, administration officials, usually speaking off the record, float a plan for rescuing the banks in the press. This trial balloon is quickly shot down by informed commentators.

Then, a few weeks later, the administration floats a new plan. This plan is, however, just a thinly disguised version of the previous plan, a fact quickly realized by all concerned. And the cycle starts again.

Why do officials keep offering plans that nobody else finds credible? Because somehow, top officials in the Obama administration and at the Federal Reserve have convinced themselves that troubled assets, often referred to these days as “toxic waste,” are really worth much more than anyone is actually willing to pay for them — and that if these assets were properly priced, all our troubles would go away.

Thus, in a recent interview Tim Geithner, the Treasury secretary, tried to make a distinction between the “basic inherent economic value” of troubled assets and the “artificially depressed value” that those assets command right now. In recent transactions, even AAA-rated mortgage-backed securities have sold for less than 40 cents on the dollar, but Mr. Geithner seems to think they’re worth much, much more.

And the government’s job, he declared, is to “provide the financing to help get those markets working,” pushing the price of toxic waste up to where it ought to be.

What’s more, officials seem to believe that getting toxic waste properly priced would cure the ills of all our major financial institutions. Earlier this week, Ben Bernanke, the Federal Reserve chairman, was asked about the problem of “zombies” — financial institutions that are effectively bankrupt but are being kept alive by government aid. “I don’t know of any large zombie institutions in the U.S. financial system,” he declared, and went on to specifically deny that A.I.G. — A.I.G.! — is a zombie.

This is the same A.I.G. that, unable to honor its promises to pay off other financial institutions when bonds default, has already received $150 billion in aid and just got a commitment for $30 billion more.

The truth is that the Bernanke-Geithner plan — the plan the administration keeps floating, in slightly different versions — isn’t going to fly.

Take the plan’s latest incarnation: a proposal to make low-interest loans to private investors willing to buy up troubled assets. This would certainly drive up the price of toxic waste because it would offer a heads-you-win, tails-we-lose proposition. As described, the plan would let investors profit if asset prices went up but just walk away if prices fell substantially.

But would it be enough to make the banking system healthy? No.

Think of it this way: by using taxpayer funds to subsidize the prices of toxic waste, the administration would shower benefits on everyone who made the mistake of buying the stuff. Some of those benefits would trickle down to where they’re needed, shoring up the balance sheets of key financial institutions. But most of the benefit would go to people who don’t need or deserve to be rescued.

And this means that the government would have to lay out trillions of dollars to bring the financial system back to health, which would, in turn, both ensure a fierce public outcry and add to already serious concerns about the deficit. (Yes, even strong advocates of fiscal stimulus like yours truly worry about red ink.) Realistically, it’s just not going to happen.

So why has this zombie idea — it keeps being killed, but it keeps coming back — taken such a powerful grip? The answer, I fear, is that officials still aren’t willing to face the facts. They don’t want to face up to the dire state of major financial institutions because it’s very hard to rescue an essentially insolvent bank without, at least temporarily, taking it over. And temporary nationalization is still, apparently, considered unthinkable.

But this refusal to face the facts means, in practice, an absence of action. And I share the president’s fears: inaction could result in an economy that sputters along, not for months or years, but for a decade or more.

Freitag, März 06, 2009

YELLO: The Race and The Rubberbandman

The Race


The Rubberbandman

Donnerstag, März 05, 2009

Berge / Mountains

Mittwoch, März 04, 2009

NYT: Iran, the Jews and Germany

The New York Times
March 2, 2009
Op-Ed Columnist
Iran, the Jews and Germany
By ROGER COHEN

So a Jerusalem Post article says that I’m “hardly the first American to be misled by the existence of synagogues in totalitarian countries.”

The Atlantic Monthly’s Jeffrey Goldberg finds me “particularly credulous,” taken in by the Iranian hospitality and friendliness that “are the hallmarks of most Muslim societies.” (Thanks for that info, Jeffrey.)

A conservative Web site called American Thinker, which tries to prove its name is an oxymoron, believes I would have been fooled by the Nazis’ sham at the Theresienstadt camp.


The New York Times
March 2, 2009
Op-Ed Columnist
Iran, the Jews and Germany
By ROGER COHEN

So a Jerusalem Post article says that I’m “hardly the first American to be misled by the existence of synagogues in totalitarian countries.”

The Atlantic Monthly’s Jeffrey Goldberg finds me “particularly credulous,” taken in by the Iranian hospitality and friendliness that “are the hallmarks of most Muslim societies.” (Thanks for that info, Jeffrey.)

A conservative Web site called American Thinker, which tries to prove its name is an oxymoron, believes I would have been fooled by the Nazis’ sham at the Theresienstadt camp.

The indignation stems from my recent column on Iranian Jews, which said that the 25,000-strong community worships in relative tranquillity; that Persian Jews have fared better than Arab Jews; that hostility toward Jews in Iran has on occasion led to trumped-up charges against them; and that those enamored of the “Mad Mullah” caricature of Iran regard any compromise with it as a rerun of Munich 1938.

This last point found confirmation in outraged correspondence from several American Jews unable to resist some analogy between Iran and Nazi Germany. I was based in Berlin for three years; Germany’s confrontation with the Holocaust inhabited me. Let’s be clear: Iran’s Islamic Republic is no Third Reich redux. Nor is it a totalitarian state.

Munich allowed Hitler’s annexation of the Sudetenland. Iran has not waged an expansionary war in more than two centuries.

Totalitarian regimes require the complete subservience of the individual to the state and tolerate only one party to which all institutions are subordinated. Iran is an un-free society with a keen, intermittently brutal apparatus of repression, but it’s far from meeting these criteria. Significant margins of liberty, even democracy, exist. Anything but mad, the mullahs have proved malleable.

Most of Iran’s population is under 30; it’s an Internet-connected generation. Access to satellite television is widespread. The BBC’s new Farsi service is all the rage.

Abdullah Momeni, a student opponent of the regime, told me, “The Internet is very important to us; in fact, it is of infinite importance.” Iranians are not cut off, like Cubans or North Koreans.

The June presidential election pitting the incumbent, Mahmoud Ahmadinejad, against Mohammad Khatami (a former president who once spoke in a synagogue) will be a genuine contest as compared with the charades that pass for elections in many Arab states. No fire has burned the Majlis, or parliament, down.

If you’re thinking trains-on-time Fascist efficiency, think again. Tehran’s new telecommunications tower took 20 years to build. I was told its restaurant would open “soon.” So, it is said, will the Bushehr nuclear power plant, a project in the works for a mere 30 years. A Persian Chernobyl is more likely than some Middle Eastern nuclear Armageddon, if that’s any comfort.

For all the morality police inspecting whether women are wearing boots outside their pants (the latest no-no on the dress front) and the regime zealots of the Basiji militia, the air you breathe in Iran is not suffocating. Its streets at dusk hum with life — not a monochrome male-only form of it, or one inhabited by fear — but the vibrancy of a changing, highly educated society.

This is the Iran of subtle shades that the country’s Jews inhabit. Life is more difficult for them than for Muslims, but to suggest they inhabit a totalitarian hell is self-serving nonsense.

One Iranian exile, no lover of the Islamic Republic, wrote to me saying that my account of Iran’s Jews had brought “tears to my eyes” because “you are saying what many of us would like to hear.”

Far from the cradle of Middle Eastern Islamist zealotry, she suggested, “Iran — the supposed enemy — is the one society that has gone through its extremist fervor and is coming out the other end. It is relatively stable and socially dynamic. As my father, who continues to live there, says, ‘It is the least undemocratic country in the region outside Israel.’ ”

This notion of a “post-fervor” Iran is significant. The compromises being painfully fought out between Islam and democracy in Tehran are of seminal importance. They belie the notion of a fanatical power; they explain Jewish life.

That does not mean fanaticism does not exist or that terrible crimes have not been committed, like the Iran-backed bombing of the Jewish community center in Buenos Aires 15 years ago.

But the equating of Iran with terror today is simplistic. Hamas and Hezbollah have evolved into broad political movements widely seen as resisting an Israel over-ready to use crushing force. It is essential to think again about them, just as it is essential to toss out Iran caricatures.

I return to this subject because behind the Jewish issue in Iran lies a critical one — the U.S. propensity to fixate on and demonize a country through a one-dimensional lens, with a sometimes disastrous chain of results.

It’s worth recalling that hateful, ultranationalist rhetoric is no Iranian preserve. Avigdor Lieberman, Israel’s race-baiting anti-Arab firebrand, may find a place in a government led by Benjamin Netanyahu. He should not.

Nor should racist demagoguery — wherever — prompt facile allusions to the murderous Nazi master of it.

Volker Pispers: Lehrer!

Dienstag, März 03, 2009

Lithium Batteries and the stupid questions that go with it! Lithium Batterien...

And just when you started to think that Li-Ion Battery powered vehicles might be a safe bet for future driving.......
bang! bang! this little piece of information hits you in the face:
http://tyler.blogware.com/lithium_shortage.pdf

See as well:
http://ursusch.blogspot.com/2009/02/nyt-lithium-in-bolivia-untapped-bounty.html

Montag, März 02, 2009

NYT: Paul Krugmann - Revenge of the Glut

The New York Times
March 2, 2009
Op-Ed Columnist
Revenge of the Glut
By Paul Krugman

Remember the good old days, when we used to talk about the “subprime crisis” — and some even thought that this crisis could be “contained”? Oh, the nostalgia!

Today we know that subprime lending was only a small fraction of the problem. Even bad home loans in general were only part of what went wrong. We’re living in a world of troubled borrowers, ranging from shopping mall developers to European “miracle” economies. And new kinds of debt trouble just keep emerging.


The New York Times
March 2, 2009
Op-Ed Columnist
Revenge of the Glut
By Paul Krugman

Remember the good old days, when we used to talk about the “subprime crisis” — and some even thought that this crisis could be “contained”? Oh, the nostalgia!

Today we know that subprime lending was only a small fraction of the problem. Even bad home loans in general were only part of what went wrong. We’re living in a world of troubled borrowers, ranging from shopping mall developers to European “miracle” economies. And new kinds of debt trouble just keep emerging.

How did this global debt crisis happen? Why is it so widespread? The answer, I’d suggest, can be found in a speech Ben Bernanke, the Federal Reserve chairman, gave four years ago. At the time, Mr. Bernanke was trying to be reassuring. But what he said then nonetheless foreshadowed the bust to come.

The speech, titled “The Global Saving Glut and the U.S. Current Account Deficit,” offered a novel explanation for the rapid rise of the U.S. trade deficit in the early 21st century. The causes, argued Mr. Bernanke, lay not in America but in Asia.

In the mid-1990s, he pointed out, the emerging economies of Asia had been major importers of capital, borrowing abroad to finance their development. But after the Asian financial crisis of 1997-98 (which seemed like a big deal at the time but looks trivial compared with what’s happening now), these countries began protecting themselves by amassing huge war chests of foreign assets, in effect exporting capital to the rest of the world.

The result was a world awash in cheap money, looking for somewhere to go.

Most of that money went to the United States — hence our giant trade deficit, because a trade deficit is the flip side of capital inflows. But as Mr. Bernanke correctly pointed out, money surged into other nations as well. In particular, a number of smaller European economies experienced capital inflows that, while much smaller in dollar terms than the flows into the United States, were much larger compared with the size of their economies.

Still, much of the global saving glut did end up in America. Why?

Mr. Bernanke cited “the depth and sophistication of the country’s financial markets (which, among other things, have allowed households easy access to housing wealth).” Depth, yes. But sophistication? Well, you could say that American bankers, empowered by a quarter-century of deregulatory zeal, led the world in finding sophisticated ways to enrich themselves by hiding risk and fooling investors.

And wide-open, loosely regulated financial systems characterized many of the other recipients of large capital inflows. This may explain the almost eerie correlation between conservative praise two or three years ago and economic disaster today. “Reforms have made Iceland a Nordic tiger,” declared a paper from the Cato Institute. “How Ireland Became the Celtic Tiger” was the title of one Heritage Foundation article; “The Estonian Economic Miracle” was the title of another. All three nations are in deep crisis now.

For a while, the inrush of capital created the illusion of wealth in these countries, just as it did for American homeowners: asset prices were rising, currencies were strong, and everything looked fine. But bubbles always burst sooner or later, and yesterday’s miracle economies have become today’s basket cases, nations whose assets have evaporated but whose debts remain all too real. And these debts are an especially heavy burden because most of the loans were denominated in other countries’ currencies.

Nor is the damage confined to the original borrowers. In America, the housing bubble mainly took place along the coasts, but when the bubble burst, demand for manufactured goods, especially cars, collapsed — and that has taken a terrible toll on the industrial heartland. Similarly, Europe’s bubbles were mainly around the continent’s periphery, yet industrial production in Germany — which never had a financial bubble but is Europe’s manufacturing core — is falling rapidly, thanks to a plunge in exports.

If you want to know where the global crisis came from, then, think of it this way: we’re looking at the revenge of the glut.

And the saving glut is still out there. In fact, it’s bigger than ever, now that suddenly impoverished consumers have rediscovered the virtues of thrift and the worldwide property boom, which provided an outlet for all those excess savings, has turned into a worldwide bust.

One way to look at the international situation right now is that we’re suffering from a global paradox of thrift: around the world, desired saving exceeds the amount businesses are willing to invest. And the result is a global slump that leaves everyone worse off.

So that’s how we got into this mess. And we’re still looking for the way out.

Samstag, Februar 28, 2009

NYT: Paul Krugmann - Climate of Change

February 27, 2009
The New York Times
Op-Ed Columnist
Climate of Change
By PAUL KRUGMAN

Elections have consequences. President Obama’s new budget represents a huge break, not just with the policies of the past eight years, but with policy trends over the past 30 years. If he can get anything like the plan he announced on Thursday through Congress, he will set America on a fundamentally new course.



February 27, 2009
The New York Times
Op-Ed Columnist
Climate of Change
By PAUL KRUGMAN

Elections have consequences. President Obama’s new budget represents a huge break, not just with the policies of the past eight years, but with policy trends over the past 30 years. If he can get anything like the plan he announced on Thursday through Congress, he will set America on a fundamentally new course.

The budget will, among other things, come as a huge relief to Democrats who were starting to feel a bit of postpartisan depression. The stimulus bill that Congress passed may have been too weak and too focused on tax cuts. The administration’s refusal to get tough on the banks may be deeply disappointing. But fears that Mr. Obama would sacrifice progressive priorities in his budget plans, and satisfy himself with fiddling around the edges of the tax system, have now been banished.

For this budget allocates $634 billion over the next decade for health reform. That’s not enough to pay for universal coverage, but it’s an impressive start. And Mr. Obama plans to pay for health reform, not just with higher taxes on the affluent, but by putting a halt to the creeping privatization of Medicare, eliminating overpayments to insurance companies.

On another front, it’s also heartening to see that the budget projects $645 billion in revenues from the sale of emission allowances. After years of denial and delay by its predecessor, the Obama administration is signaling that it’s ready to take on climate change.

And these new priorities are laid out in a document whose clarity and plausibility seem almost incredible to those of us who grew accustomed to reading Bush-era budgets, which insulted our intelligence on every page. This is budgeting we can believe in.

Many will ask whether Mr. Obama can actually pull off the deficit reduction he promises. Can he actually reduce the red ink from $1.75 trillion this year to less than a third as much in 2013? Yes, he can.

Right now the deficit is huge thanks to temporary factors (at least we hope they’re temporary): a severe economic slump is depressing revenues and large sums have to be allocated both to fiscal stimulus and to financial rescues.

But if and when the crisis passes, the budget picture should improve dramatically. Bear in mind that from 2005 to 2007, that is, in the three years before the crisis, the federal deficit averaged only $243 billion a year. Now, during those years, revenues were inflated, to some degree, by the housing bubble. But it’s also true that we were spending more than $100 billion a year in Iraq.

So if Mr. Obama gets us out of Iraq (without bogging us down in an equally expensive Afghan quagmire) and manages to engineer a solid economic recovery — two big ifs, to be sure — getting the deficit down to around $500 billion by 2013 shouldn’t be at all difficult.

But won’t the deficit be swollen by interest on the debt run-up over the next few years? Not as much as you might think. Interest rates on long-term government debt are less than 4 percent, so even a trillion dollars of additional debt adds less than $40 billion a year to future deficits. And those interest costs are fully reflected in the budget documents.

So we have good priorities and plausible projections. What’s not to like about this budget? Basically, the long run outlook remains worrying.

According to the Obama administration’s budget projections, the ratio of federal debt to G.D.P., a widely used measure of the government’s financial position, will soar over the next few years, then more or less stabilize. But this stability will be achieved at a debt-to-G.D.P. ratio of around 60 percent. That wouldn’t be an extremely high debt level by international standards, but it would be the deepest in debt America has been since the years immediately following World War II. And it would leave us with considerably reduced room for maneuver if another crisis comes along.

Furthermore, the Obama budget only tells us about the next 10 years. That’s an improvement on Bush-era budgets, which looked only 5 years ahead. But America’s really big fiscal problems lurk over that budget horizon: sooner or later we’re going to have to come to grips with the forces driving up long-run spending — above all, the ever-rising cost of health care.

And even if fundamental health care reform brings costs under control, I at least find it hard to see how the federal government can meet its long-term obligations without some tax increases on the middle class. Whatever politicians may say now, there’s probably a value-added tax in our future.

But I don’t blame Mr. Obama for leaving some big questions unanswered in this budget. There’s only so much long-run thinking the political system can handle in the midst of a severe crisis; he has probably taken on all he can, for now. And this budget looks very, very good.