Montag, Februar 02, 2009

NZZ: Operation «Walküre» – das andere Gesicht Deutschlands

2. Februar 2009, Neue Zürcher Zeitung
Operation «Walküre» – das andere Gesicht Deutschlands
Claus Schenk Graf von Stauffenberg und das gescheiterte Attentat auf Hitler


Die kontrovers diskutierte Verfilmung des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 hat die Verschwörung um Claus Schenk Graf von Stauffenberg ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Der renommierte britische Historiker Sir Ian Kershaw rekapituliert die Geschichte des Anschlags.

Von Ian Kershaw



2. Februar 2009, Neue Zürcher Zeitung
Operation «Walküre» – das andere Gesicht Deutschlands
Claus Schenk Graf von Stauffenberg und das gescheiterte Attentat auf Hitler


Die kontrovers diskutierte Verfilmung des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 hat die Verschwörung um Claus Schenk Graf von Stauffenberg ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Der renommierte britische Historiker Sir Ian Kershaw rekapituliert die Geschichte des Anschlags.

Von Ian Kershaw

Gegen Hitler sind mehr Mordkomplotte ausgesponnen worden als gegen jeden anderen deutschen Kanzler. Die meisten wurden von den Sicherheitskräften vereitelt, oder sie liefen vorzeitig auf Grund – so etwa eine Verschwörung leitender Persönlichkeiten aus Armee, Spionageabwehr und Aussenministerium, die Hitler verhaften oder töten lassen wollten, falls er im Oktober 1938 tatsächlich in die Tschechoslowakei eingefallen wäre. Das Münchener Abkommen, in dessen Rahmen das Sudetenland an Deutschland abgetreten wurde, liess dieses Komplott ins Leere laufen. Aber am 8. November 1939 wäre ein anderer Attentatsversuch beinahe geglückt. Dem süddeutschen Schreiner Georg Elser, der vormals mit den Kommunisten sympathisiert hatte, gelang es, ganz auf eigene Faust eine Bombe im Münchener Bürgerbräukeller zu legen, wo Hitler zur Erinnerung an den 1923 gescheiterten Putsch der Nationalsozialisten alljährlich eine Rede hielt. 1939 aber war Deutschland gerade in den Krieg eingetreten, und Hitler fasste seine Ansprache unerwartet kurz, um noch am selben Abend nach Berlin zurückzukehren. Nachdem er das Lokal verlassen hatte, ging die Bombe hoch; hätte Hitler so lange gesprochen wie sonst, wäre er in tausend Stücke zerrissen worden. Es war nicht das einzige Mal, dass schieres Glück ihn vor dem Tod bewahrte.

Daraufhin wurden die Sicherheitsvorkehrungen so strikt, dass kein Aussenstehender mehr einen Anschlag auf Hitler hätte verüben können; jeder derartige Versuch konnte nur mehr aus dem Inneren des Regimes kommen. Die an der Ostfront stationierte Heeresgruppe Mitte plante 1943 und 1944 mehrere Attentate. Aber das Glück war stets auf Hitlers Seite – insbesondere, als 1943, nach seinem Besuch in Smolensk, die in seinem Flugzeug placierte Bombe nicht explodieren wollte. Führender Kopf bei den Komplotten der Heeresgruppe Mitte war Generalmajor Henning von Tresckow, ein ehrgeiziger Offizier mit ausgeprägtem Pflichtgefühl gegenüber Staat und Volk; er war längst überzeugt, dass Hitler einer kriminellen Regierung vorstand, die Deutschland ins Verderben trieb, und dass er beseitigt werden müsse. Und endlich fand Tresckow den Mann, der diesem Ziel am nächsten kommen sollte: Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg.

Ein idealistischer Patriot

Stauffenberg entstammte einem alten süddeutschen Adelsgeschlecht katholischen Glaubens. Wie seine Brüder Alexander und Berthold wurde er ein leidenschaftlicher Anhänger des Dichters Stefan George, dessen Jünger von einem «Neuen Reich» träumten – einem Deutschland, das sich, geleitet von einer künstlerisch-geistigen Elite, aus den Ruinen der gescheiterten Demokratie erheben sollte. Stauffenberg trat eine brillante Offizierskarriere an; in der Armee sah er die Garantin jenes künftigen Deutschland. Er war eine beeindruckende Persönlichkeit: gut aussehend, intelligent, dynamisch, mit einer naturgegebenen Autorität, die ihm bei praktisch allen, denen er begegnete, Bewunderung und Respekt verschaffte – auch wenn einige ihn für einen Hitzkopf hielten.

Im Urteil über das Naziregime war er sich zunächst nicht schlüssig. Aber je skrupelloser Hitlers Kriegstreiberei wurde, desto kritischer stand er der Regierung gegenüber, und sein Abscheu angesichts der Judenpogrome im November 1938 liess seine Ablehnung noch schärfer werden. Dennoch freute er sich am Sieg über Polen im Herbst 1939 (und war auch durchaus nicht frei von den typischen Vorurteilen gegen die Polen). Im folgenden Jahr, nach dem erstaunlichen Sieg über Frankreich, revidierte er vorübergehend seine Meinung über Hitler; aber als sich die deutsche Armee im Winter 1941/42 immer mühsamer durch die russischen Schneewüsten kämpfte und die Verluste rasant stiegen, kam Stauffenberg erneut zum Schluss, dass Hitler sein Land in die Katastrophe führte. Was er von den in Deutschlands Namen begangenen Greueln in Osteuropa vernahm, bestärkte ihn in dieser Überzeugung. Im Mai 1942 hörte er einen Augenzeugenbericht über ein Massaker an ukrainischen Juden. Unverblümt, wie es seine Art war, konstatierte er, dass es nur eine Art gebe, mit Hitler fertig zu werden: ihn zu töten.

Im März 1943 wurde Stauffenberg nach Nordafrika versetzt und kurze Zeit später schwer verwundet. Nach seiner Genesung trat er im Herbst einen neuen Posten im Kriegsministerium in Berlin an – und fand seine Berufung innerhalb der Widerstandsbewegung, die zunehmend orientierungslos schien. Tresckow war an die Ostfront geschickt worden und demzufolge handlungsunfähig. In den folgenden Monaten scheiterten mehrere Anschlagspläne der Verschwörer – weil es immer schwieriger wurde, sich Zugang zu Hitler zu verschaffen, weil sich kein geeigneter Mann fand, um die Tat auszuführen, oder auch aus schierem Pech. Aber am 1. Juli 1944 war der erste dieser Hinderungsgründe aus dem Weg geräumt: Stauffenberg wurde zum Stabschef beim Befehlshaber des Ersatzheeres ernannt und hatte damit Zugang zu Hitlers militärischen Einsatzbesprechungen. Er nahm es auf sich, das Attentat selbst auszuführen.

Deutschland befand sich mittlerweile in einer verzweifelten Lage. Die Alliierten hatten ihre Stellungen in der Normandie gefestigt, im Osten drang die Rote Armee mächtig vor. Die Verschwörer hätten einfach die Hände in den Schoss legen und auf die endgültige Niederlage warten können. Davon aber wollte Tresckow nichts wissen. Es ging ihm darum, «dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte den entscheidenden Wurf gewagt hat. Alles andere ist daneben gleichgültig.» Freilich fanden sich die Verschwörer in einem Dilemma: Stauffenberg, der designierte Attentäter, hätte gleichzeitig vom Armeehauptquartier in Berlin aus den Staatsstreich anführen sollen. Das sollte sich als der eine, tödliche Fehler im Plan erweisen.

Tresckow hatte schon im Herbst 1943 den Plan für einen Staatsstreich gefasst; er bediente sich dazu eines offiziellen militärischen Plans mit dem Namen «Walküre», der ursprünglich zur Unterdrückung einer allfälligen Revolte ausländischer Arbeitskräfte erdacht war, und konvertierte ihn in eine getarnte Order zum Militärputsch gegen das Hitler-Regime. Kern- und Ausgangspunkt der neuen Operation «Walküre» war die Ermordung Hitlers; von dort her war alles detailliert und mit exaktem Timing ausgearbeitet. Die Order konnte einzig vom Befehlshaber des Ersatzheeres, Generaloberst Friedrich Fromm, ausgehen; dieser jedoch wollte erst dann mit den Verschwörern gemeinsame Sache machen, wenn er mit Sicherheit wusste, dass Hitler tot war. Stauffenberg hatte zu diesem Zeitpunkt schon dreimal einen Sprengsatz in die Lagebesprechungen mit Hitler geschmuggelt, am 6. und am 11. Juli im Berghof, am 15. Juli im ostpreussischen Führerhauptquartier «Wolfsschanze»; nie aber hatte er die tödliche Ladung gezündet. Trotz seinem optimistischen Naturell begann er den Mut zu verlieren, doch einen letzten Versuch wollte er noch unternehmen. Als Termin wurde der 20. Juli festgesetzt.

Vom Unglück verfolgt

Was irgend für die Verschwörer an diesem Tag schiefgehen konnte, traf ein. Stauffenberg musste seinen Sprengsatz in aller Hast vorbereiten, denn die Lagebesprechung war an diesem Tag unerwarteterweise eine halbe Stunde vorverlegt worden. Die Zeit fehlte, um auch die zweite Sprengladung scharf zu machen, welche mit Sicherheit alle Offiziere getötet hätte, die in der hölzernen Baracke zur Besprechung versammelt waren. Zudem schirmte ein massiver Eichentisch Hitler gegen die Explosion ab: Einmal mehr war das Glück auf seiner Seite. Als die Bombe um etwa 12 Uhr 45 hochging, wurden die meisten Anwesenden schwer verletzt, einige sogar getötet; Hitler dagegen taumelte mit einigen kleineren Schürfungen, ein paar Holzsplittern im Fleisch und geborstenen Trommelfellen aus der Hütte.

Stauffenberg und sein Adjutant, Werner von Haeften, hörten die Explosion, bevor sie sich in grösster Eile zum Rückflug nach Berlin aufmachten. Sie gingen davon aus, dass niemand das Attentat überlebt hatte. Als sie zwei Stunden später in der Reichshauptstadt ankamen, war niemand dort, um sie abzuholen. Das Auto war zum falschen Flughafen geschickt worden. Das bedeutete eine weitere Verzögerung, bevor die Order «Walküre» ergehen konnte. Auch die geplante totale Drosselung des Informationsflusses war missglückt: Dem Regime standen immer noch Kommunikationskanäle offen, und Joseph Goebbels, der Propagandaminister, befand sich auf freiem Fuss. Stauffenberg, inzwischen im Berliner Armeehauptquartier Bendlerblock eingetroffen, behauptete mit aller Überzeugung, dass Hitler tot sei; bald stellte sich heraus, dass das nicht zutraf.

Des Führers Rache

Major Remer, ein Erznazi und Kommandant des Wachbataillons «Grossdeutschland», war zum Zeitpunkt des Coups vor Goebbels' Residenz stationiert. Er glaubte erst ans Überleben des Führers, als der Propagandaminister ihn am Telefon direkt mit Hitler sprechen liess. Dieser erteilte Remer umgehend den Befehl, den Coup in Berlin niederzuschlagen – eine Aufgabe, in die sich Remer mit Begeisterung stürzte. Generaloberst Fromm, von den Verschwörern zunächst in Haft gesetzt, wurde befreit und zögerte nicht, sich gegen sie zu wenden. Der Zauderer wandelte sich flugs zum in der Wolle gefärbten Loyalisten und tat alles, um – wie er hoffte – die eigene Haut zu retten. Er liess Stauffenberg und einige andere führende Köpfe des Coups verhaften und summarisch zum Tod verurteilen. Vier von ihnen, darunter Stauffenberg, wurden kurz nach Mitternacht in den Hof des Bendlerblocks abgeführt und, geblendet von Lastwagenscheinwerfern, vor ein improvisiertes Exekutionskommando gestellt. Stauffenberg starb als Dritter. Seine letzten Worte waren: «Es lebe das heilige Deutschland.»

In Paris und Prag, Wien und Berlin wurden die Ausläufer der Verschwörung umgehend niedergeschlagen. Am frühen Morgen des 21. Juli war alles vorbei. Kurz nach Mitternacht schon hielt Hitler eine Ansprache am Radio, um allen Gerüchten über seinen Tod ein Ende zu machen und die «ganz kleine Clique» von Offizieren zu denunzieren, die einen Anschlag auf sein Leben versucht hatten. Er war besessen von Rachedurst, und dieser wurde bald gestillt. In den folgenden Wochen wurden die meisten Verschwörer verhaftet, gefoltert und dann in einem lachhaften Schauprozess dem «Volksgerichtshof» vorgeführt, den der berüchtigte Roland Freisler präsidierte – ein Strafrichter, der ebenso gut gleich zum Scharfrichter getaugt hätte. Sämtliche Angeklagten wurden zum Tode verurteilt und die Exekutionen auf die barbarischste Weise durchgeführt: An Fleischerhaken hängend, erlitten die Opfer einen qualvollen, langsamen Tod, während ihr Sterben – wie schon die Schauprozesse – zur obszönen Befriedigung der Machthaber auf Film gebannt wurde.

Die Verschwörung freilich ging offensichtlich weit über eine «ganz kleine Clique» hinaus. Um die 200 unmittelbar an der Operation «Walküre» Beteiligte wurden hingerichtet, andere – so etwa Tresckow – begingen Selbstmord, als sie vom Scheitern des Coups erfuhren. Fromm wurde verhaftet, hinter Gitter gebracht und später exekutiert. Stauffenbergs Angehörige und die Familien anderer führender Verschwörer wurden bis zum Ende des Krieges in Konzentrationslagern festgehalten. Eine weitere Arrestwelle im August brachte 5000 Oppositionelle hinter Gitter.

Das Regime, und insbesondere Hitler, hatte dennoch einen massiven Schock davongetragen – immerhin war der Coup vom Offizierskorps ausgegangen, ein «Dolchstoss» (aus Sicht der Nazis jedenfalls), der noch verwerflicher war als derjenige, den die Nationalsozialisten für Deutschlands Niederlage im Ersten Weltkrieg verantwortlich machten. Die Sicherheitsvorkehrungen für Hitlers Person wurden nochmals massiv verstärkt. Seine Paranoia, dass verräterische Elemente in der Führungselite die deutschen Kriegsanstrengungen sabotieren könnten, wurde grenzenlos.

Hitlers Machtfülle aber blieb intakt. Das Regime hatte überlebt. Seine wichtigsten Stützen – die SS, die Partei, die Staatsbürokratie, die Wehrmacht – schlossen sich noch enger um Hitler zusammen. Die Staatsmacht radikalisierte sich auf allen Ebenen, zumindest befristet war Hitler auch von einer breiten Sympathiewelle getragen. Insgesamt aber beruhte der Machterhalt des Regimes zunehmend auf brutaler Repression. Für jedes missliebige Wort drohten schreckliche Sanktionen. Der gescheiterte Coup war Deutschlands letzte Chance gewesen, Hitler von innen her zu Fall zu bringen. Solange er am Leben war, blieb nun jede Verhandlungslösung zur Beendigung des Krieges ausgeschlossen. Die totale Niederlage, die totale Katastrophe war unvermeidlich.

Was aber, wenn Stauffenbergs Anschlag geglückt wäre? Die neue Regierung hätte sich wahrscheinlich sofort um ein Friedensabkommen mit dem Westen bemüht, kaum aber um eines mit der Sowjetunion. Versucht man, weiter zu blicken, trübt sich die Kristallkugel. Ein nur auf die westlichen Mächte beschränktes Friedensangebot hätte deren brüchige Allianz mit der Sowjetunion endgültig aufgelöst und wäre deshalb wohl nicht angenommen worden. Da die neue deutsche Regierung sich in einer schwachen Verhandlungsposition befand, hätte sie sich vielleicht gezwungen gesehen, die Sowjetunion in ein Friedensabkommen einzuschliessen. Mit aller Wahrscheinlichkeit aber hätten die Alliierten eine bedingungslose Kapitulation gefordert, der die neue deutsche Regierung über kurz oder lang hätte zustimmen müssen. Der Krieg wäre früher zu Ende gewesen, Millionen Leben wären verschont geblieben, die grauenhaften Zerstörungen der letzten, unverhältnismässig blutigen Kriegsmonate hätten nicht stattgefunden.

Wäre das Attentat gelungen, dann hätte Deutschland aber auch eine Art Neuauflage jener Dolchstosslegende gehabt, welche nach dem Ersten Weltkrieg die deutsche Politik vergiftete. Die Deutschen hätten sich wesentlich schwerer damit getan, die Katastrophe, welche das Regime über ihr eigenes Land und den Rest Europas gebracht hatte, in vollem Mass zu erfassen. Und da sich die führenden Köpfe der Verschwörung über die politische Zukunft Deutschlands uneins waren und zudem nicht eben die Ideale der modernen Demokratie vertraten, wäre der Weg zu einem neuen, liberaldemokratischen Staatswesen wohl dornenvoll gewesen.

Mut und Opferbereitschaft

Die «Männer des 20. Juli» haben ausserordentlichen Mut bewiesen und aus nobler Absicht gehandelt. Nicht nur die simple Gewissheit, dass Hitler ihr Land in den Abgrund führte, hat sie zu ihrer Tat bewogen, sondern das Bewusstsein, dass in Deutschlands Namen entsetzliche Verbrechen gegen die Menschheit – darunter insbesondere der Massenmord an den Juden – begangen wurden. Um Hitlers verbrecherisches Regime zu stürzen, das unsinnige Blutvergiessen des Krieges zu beenden und Deutschland zu Recht und Ordnung zurückzuführen, setzten sie ihr eigenes Leben und dasjenige ihrer Angehörigen aufs Spiel. Für ihr Land und ihre Prinzipien haben sie das letzte und grösste Opfer gebracht, das Menschen möglich ist. Sie wussten, dass sie nicht auf breite Unterstützung rechnen konnten; umso mehr beweist ihr Handeln Mut und geistige Grösse. «Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird», schrieb Stauffenberg. «Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen.»

Ob die Verfilmung der «Operation Walküre» mit Tom Cruise in der Hauptrolle der heroischen Tragödie Stauffenbergs und seiner Mitverschwörer gerecht wird, ist zwar umstritten. Immerhin aber könnte der Film sogar in Deutschland, wo sich die historische Forschung schon über jede Facette des Widerstands gegen das Hitler-Regime gebeugt hat, ein breiteres Bewusstsein für die mutige Tat der «Männer des 20. Juli» schaffen. Ausserhalb Deutschlands könnte er nach wie vor bestehenden antideutschen Vorurteilen mit der Tatsache begegnen, dass nicht alle Deutschen Nazis waren; dass es, trotz allem, ein «anderes Deutschland» gegeben hat.


Der britische Historiker Ian Kershaw ist einer der führenden Experten auf dem Gebiet der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Seine Massstäbe setzende Hitler-Biografie ist in deutscher Übersetzung bei DVA erschienen. © 2009, Ian Kershaw. Aus dem Englischen von as.

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