Tages Anzeiger Online
Bushs Leute sind wieder im Irak
Aktualisiert am 10.11.2009
Im Irak engagieren sich Leute aus der vergangenen US-Administration. Das nährt das Misstrauen über die wahren Kriegsgründe.
Einst führende Vertreter der Bush-Adminstration, die im Irak tätig waren, versuchen in diesem Land wirtschaftlichen Einfluss zu gewinnen. Die «Financial Times» nennt Zalmay Khalilzad, der unter Bush als Botschafter der USA in Baghdad stationiert war und den pensionierten General Jay Garner. Letzterer war als erster US-Zivilverwalter des Irak praktisch Gouverneur des Landes.
Das Unternehmen «Khalilzad Associates» des einstigen US-Botschafters hat im laufenden Jahr bereits Büros in Baghdad und in....
Tages Anzeiger Online
Bushs Leute sind wieder im Irak
Aktualisiert am 10.11.2009
Im Irak engagieren sich Leute aus der vergangenen US-Administration. Das nährt das Misstrauen über die wahren Kriegsgründe.
Einst führende Vertreter der Bush-Adminstration, die im Irak tätig waren, versuchen in diesem Land wirtschaftlichen Einfluss zu gewinnen. Die «Financial Times» nennt Zalmay Khalilzad, der unter Bush als Botschafter der USA in Baghdad stationiert war und den pensionierten General Jay Garner. Letzterer war als erster US-Zivilverwalter des Irak praktisch Gouverneur des Landes.
Das Unternehmen «Khalilzad Associates» des einstigen US-Botschafters hat im laufenden Jahr bereits Büros in Baghdad und in der kurdischen Stadt Erbil im Norden des Irak eröffnet. Jay Garner sass vor zwei Jahren im Verwaltungsrat der kanadischen Ölfrima «Vast Exploration», als diese sich einen Anteil von 37 Prozent an einer kurdischen Ölförderanlage sicherte. Auch heute steht Garner dem Unternehmen noch als Berater zur Seite.
Einst grosse Macht ausgeübt
Wie die «Financial Times» schreibt, sind die beiden nur die bekanntesten Beispiele. Auch eine ganze Reihe weiterer einstiger Militärs oder Diplomaten aus der Zeit des Krieges im Irak sind gemäss dem Bericht entweder mit einem eigenen Business oder als Berater internationaler Konzerne in diesem Land.
Dieses Engagement ist nicht unproblematisch. Vor allem in der arabischen Welt sind noch immer viele überzeugt, der Bush-Administration sei es mit dem Krieg vor allem darum gegangen, der US-Wirtschaft die Kontrolle über die irakischen Ölvorkommen zu sichern. Immerhin würden nun ausgerechnet jene im Irak ins Business einsteigen, die in diesem Land einst grosse Macht ausgeübt haben. Das kritisierte die Leiterin einer US-Nichtregierungsorganisation gegenüber der britischen Finanzzeitung. Das sorge an sich für Misstrauen, selbst wenn es nicht gerechtfertigt wäre. (mdm)
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