NZZ Online
28. Januar 2009,
Starker Anstieg des israelischen Siedlungsausbaus
Um 60 Prozent im vergangenen Jahr - Gemäss Bericht einer Friedensorganisation
Israel hat den Ausbau der jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland (ohne Ost-Jerusalem) im vergangenen Jahr um 60 Prozent gesteigert.
(sda/dpa) Zu diesem Schluss kommt ein Bericht, den die israelische Friedensorganisation «Peace Now» veröffentlichte. Insgesamt seien im Vorjahr mindestens 1257 neue Wohneinheiten errichtet worden.
Darunter seien 748 feste Gebäude und 509 Wohn-Container, stellte der Bericht fest. Im Jahr 2007 waren es 800 neue Wohneinheiten gewesen.
Viele Baugenehmigungen im Osten Jerusalems
Massiv verstärkt wurden demnach die jüdischen Bauaktivitäten im Osten Jerusalems, den Israel im Gefolge des Sechs-Tage-Kriegs 1967 ebenso wie das Westjordanland besetzt hatte. So wurden im Vorjahr Baugenehmigungen für 2730 Wohngebäude erteilt. Im Jahr zuvor waren es nur 391 gewesen. Nach dem Völkerrecht ist die Besiedlung von in Kriegen besetztem Land nicht zulässig.
Der neue amerikanische Nahost-Sondergesandte George Mitchell hatte in seinem viel beachteten Bericht aus dem Jahr 2001 ein Ende des israelischen Siedlungsausbaus empfohlen und den Palästinensern den Verzicht auf terroristische Gewalt nahegelegt.
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